Zum Inhalt springen

Wegen Inländervorrang Firmen melden mehr offene Stellen

Die Zahl der offenen Stellen hat sich im Juli fast verdoppelt. Grund ist die neu eingeführte Stellenmeldepflicht.

Seit dem 1. Juli dieses Jahres gilt die landesweite Stellenmeldepflicht. Bereits sind erste Auswirkungen spürbar: Die Zahl der offenen Stellen hat deutlich zugenommen. Das verantwortliche Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) ist entsprechend zufrieden. «Die Stellenmeldepflicht ist gut angelaufen», sagte Boris Zürcher, Leiter der Direktion Arbeit beim Seco.

Erwartungen übertroffen

Konkret nahm die Zahl der bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) gemeldeten offen Stellen im Juli um 13'150 auf 30'004 Stellen zu, wobei 14'284 der Stellen der Meldepflicht unterstanden. «Die Meldepflicht wurde breit umgesetzt, wobei die Zahl der neu gemeldeten Stellen unsere Erwartungen übertrifft», so Zürcher. Erfreulich sei zudem, dass auch rund 2'000 zusätzliche Stellen im Bereich der nicht meldepflichtigen Stellen bei den RAV gemeldet wurden.

Beratungsgespräch zwischen zwei Personen in einem Arbeitsvermittlungszentrum.
Legende: Beratungsgespräch in einem regionalen Arbeitsvermittlungszentrum RAV. Keystone

Wie wirksam die neuen Massnahmen sind, weiss das Seco allerdings noch nicht. Man könne nicht sagen, wie viele der gemeldeten offenen Stellen durch ein RAV besetzt worden seien, meinte der Seco-Verantwortliche. «Eine genaue Analyse machen wir erst, wenn wir zwölf Monate Erfahrung mit dem neuen System haben.» Klar sei aber, dass Leute auf Stellensuche besser informiert seien über offene Stellen.

Für Berufe mit hoher Arbeitslosigkeit

Bei der Stellenmeldepflicht handelt es sich um den sogenannten «Inländervorrang light», den das Parlament Ende 2016 zur Umsetzung der SVP-Masseneinwanderungsinitiative beschlossen hatte. Konkret gilt die Meldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 8 Prozent schweizweit.

Meistgelesene Artikel