Ein festliches Mahl, Geschenke unter dem Weihnachtsbaum und ein friedliches Beisammensein mit der Familie. Was für die allermeisten zu einem traditionellen Weihnachtsfest dazugehört, bleibt jenen verwehrt, die Weihnachten im Spital verbringen müssen. Dies könne für betroffenen Patientinnen und Patienten sehr belastend sein, sagt Maria Borghi, die am Universitätsspital Zürich als Spitalseelsorgerin tätig ist.
Jene, die nicht nach Hause können, seien häufig schon sehr traurig, sagt Borghi. «Gerade eben habe ich eine Kerze angezündet für einen Patienten, der sehr darunter leidet, dass er nicht zu seinen Liebsten kann.» Maria Borghi und ihre Kolleginnen von der Spitalseelsorge stehen den Patientinnen und Patienten in diesen schwierigen Situation bei. «Die Leute sind sensibler, es fliessen Tränen.»
Die Spitalseelsorge organisiert verschiedene Anlässe, wie Gottesdienste oder Konzerte und die Seelsorgerinnen und Seelsorger besuchen die Patientinnen und Patienten auf den Stationen. «Wir versuchen auf die Bedürfnisse der Patienten einzugehen», sagt Marian Borghi.
Häufig seien es einfach Gespräche, die sie führen. In der Weihnachtszeit nehme sie häufiger ihre Ukulele mit auf ihre Besuche. «Wenn jemand einen Zugang zu Musik hat, dann spiele ich ihnen gerne auch mal ein paar Weihnachtslieder vor.»
Viele bewegende Momente
In diesen schwierigen Situationen gebe es auch immer wieder schöne Momente. An eine Geschichte erinnert sich Maria Borghi gerne zurück: «Eine Patientin, die bereits seit längerer Zeit im Spital war, hatte den Wunsch, anderen eine Freude zu machen.» Sie habe ihr dann Bastelvorlagen aufs Zimmer gebracht.
Während zwei Wochen habe die Patientin viele kleine Engel gebastelt, erzählt Borghi. «In ihrem Namen durfte ich diesen Weihnachtsgruss dann anderen Patientinnen und Patientin im Spital weitergeben. Einige waren wirklich gerührt und hatten grosse Freude.»
Im letzten Jahr hat eine Gruppe Gynäkologen Kammermusik gespielt.
An Weihnachten findet in der hauseigenen Kirche des Universitätsspitals Zürich auch ein Gottesdienst für Angehörige statt – für Patientinnen und Patienten, Angehörige und Mitarbeitende. «Im letzten Jahr hat eine Gruppe Gynäkologen Kammermusik gespielt», erinnert sich Maria Borghi. Für jene, die ihr Zimmer nicht verlassen können, wird dieser Gottesdienst auch im internen Fernsehen und Radio übertragen.