700 grosse LED-Sterne zieren in der Adventszeit den Himmel über der Stadt St. Gallen. Die dreidimensionalen Leuchtkörper sind rund zwei Meter gross und ihr Leuchten kann beliebig verändert werden. Auch Lichtchoreografien mit mehreren Sternen sind möglich.
Sternleuchten über der Stadt St. Gallen
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Bild 1 von 2. Im Jahr 2010 ging die St. Galler Weihnachtsbeleuchtung «Allerstern» erstmals ans Netz. Bildquelle: Stadt St. Gallen.
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Bild 2 von 2. Jeder der Sterne hat 14 Strahlen, die individuell beleuchtet werden können. Das System hat aber seine Tücken. Bildquelle: Stadt St. Gallen.
Eine komplexe Elektronik im Innern der Sterne macht dies möglich. Nach und nach gehen der Weihnachtsbeleuchtung aber die Lichter aus.
Ausfälle häufen sich, jedes Jahr strahlen am Stadthimmel ein paar Sterne weniger. Nach 15 Jahren sind sie am Ende ihrer Lebensdauer angekommen und müssten erneuert werden.
Doch der Stadt St. Gallen fehlt das Geld dafür. Die städtische Kasse ist klamm. Die Regierung hat sich ein Sparpaket auferlegt, um die Millionendefizite wieder ins Lot zu bringen. Die Erneuerung der festlichen Beleuchtung steht nicht zuoberst auf dem Wunschzettel.
Sterne sind Spezialentwicklung
Vielen St. Gallerinnen und St. Gallern ist ihre sternengeschmückte Stadt im Laufe der Jahre ans Herz gewachsen. Dass die Stadt ausgerechnet hier sparen will und mit der Erneuerung zuwartet, verstehen sie nicht.
Auch der zuständige Stadtrat Peter Jans hätte es gerne anders. Aber: «Am Schluss ist Politik die Kunst des Möglichen», sagte er. Es sei nun mal nicht die ideale Zeit, Geld für etwas auszugeben, das nicht absolut zwingend sei.
Die Stadt steht noch vor einem weiteren Problem. Die Sterne waren eine Spezialentwicklung. Diese hatte rund vier Millionen Franken gekostet. «Wir wollen keine neuen Sterne», betont Stadtrat Peter Jans. Ersatz für die Elektronik zu finden, sei aber keine einfache Aufgabe. Derzeit werden Prototypen entwickelt. Wann diese fertig sind und wieviel die Erneuerung insgesamt kosten wird, ist noch offen.
Der Ersatz der Sterne soll sicher für zwei Jahre hinausgeschoben werden. Die Stadt müsse in Kauf nehmen, dass jährlich weniger Sterne leuchten.
Und auch wenn die Investition auf die lange Bank geschoben wird, kann die Stadt nicht alles aus dem eigenen Sack bezahlen. Man sei auf private Geldgeber angewiesen, damit wieder alle 700 Sterne leuchten können.