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Weko Die Post darf die Quickmail-Gruppe nicht übernehmen

  • Die Wettbewerbskommission (Weko) verbietet die Übernahme der Quickmail-Gruppe durch die Post.
  • Sie begründet den Schritt mit drohenden Einschränkungen des Wettbewerbs.
  • Zudem gebe es eine andere Kaufinteressentin und damit eine wettbewerbsfreundlichere Alternative.
  • Die Quickmail-Gruppe kritisiert den Entschied als verantwortungslos. Er gefährde mehr als 3000 Arbeitsplätze.

Die Quickmail-Gruppe mit ihren beiden Tochterunternehmen Quickmail und Quickpac stellt schweizweit Briefe, unadressierte Sendungen wie Werbeflyer, Zeitungen, Zeitschriften und Pakete zu. Das sind Bereiche, in denen auch die Post tätig ist.

ein hellgrüner Transporter mit der Aufschrift «Quickpac», dahinter ein Posttransporter
Legende: Zur Quickmail-Gruppe gehört auch Quickpac. KEYSTONE/Christian Beutler

Würde die Post die Quickmail-Gruppe übernehmen, so würde dies den Wettbewerb im Markt für nationale adressierte Massenbriefsendungen über 50 Gramm für Geschäftskunden beseitigen, teilte die Weko mit. Ausserdem würde in diversen Brief- und Paketpostmärkten sowie im Markt für die Zustellung von Zeitungen und Zeitschriften eine marktbeherrschende Stellung der Post begründet oder verstärkt.

Alternative Kaufinteressentin

Die Quickmail-Gruppe hatte argumentiert, es sei wegen roter Zahlen wirtschaftlich nicht mehr möglich, den Betrieb eigenständig weiterzuführen. Dies bestritt die Weko in ihrem Entscheid nicht. Eine Sanierungsübernahme hätte man aber nur zulassen können, wenn ohnehin mit einem Verschwinden von Quickmail vom Markt zu rechnen gewesen wäre – und einem Wechsel der Kunden zur Post, hiess es in der Mitteilung. Dies sei nicht der Fall, da sich auch ein anderes Unternehmen für Quickmail interessiere.

Quickmail-Gruppe zeigt sich schockiert: 3000 Stellen gefährdet

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Die Quickmail-Gruppe zeigte sich in einer Stellungnahme schockiert vom Entscheid der Weko. Die mit der Post ausgehandelte Lösung hätte sowohl den Beschäftigten als auch den Kunden Stabilität und Kontinuität gebracht. Stattdessen seien nun 3000 Arbeitsplätze gefährdet.

Das Unternehmen übte grundsätzliche Kritik. Die Liberalisierung des Postmarktes in der Schweiz sei gescheitert. Denn das Restmonopol der Post im Briefmarkt habe letztlich zu einem Verdrängungskampf mit ungleich langen Spiessen geführt – während gleichzeitig die Briefmengen anhaltend sänken.

Die Post hatte den Kaufvertrag für Quickmail und Quickpac im Juli unterzeichnet. Man nehme den Entscheid der Weko zur Kenntnis, bedauere ihn und werde ihn nun vertieft analysieren. Ziel der Übernahme wäre gewesen, für Kundinnen und Kunden einen nahtlosen Betrieb zu gewährleisten, so die Post.

Um welches Unternehmen es sich bei der alternativen Kaufinteressentin handelt, ging aus dem Communiqué der Weko nicht hervor. Die Weko schrieb lediglich, die Kaufinteressentin verfüge über langjährige Erfahrung im Bereich der Postdienstleistungen.

Sinkende Briefmengen und intensiver Wettbewerb

Die Post hatte die geplante Übernahme von Quickmail im Juli angekündigt und mit der finanziellen Lage des Unternehmens begründet. Aufgrund der anhaltend sinkenden Briefmengen und des intensiven Wettbewerbs im Paketmarkt könne Quickmail mit ihren beiden Tochterunternehmen Quickpac und Quickmail nicht mehr eigenständig bestehen, machte die Post geltend.

Die Weko hatte im November eine vertiefte Prüfung des Zusammenschlusses von Post und Quickmail angekündigt.

Audio
Archiv: Post verteilt weniger Päckli als letztes Jahr in der Weihnachszeit
aus Nachrichten vom 26.12.2023. Bild: KEYSTONE/Michael Buholzer
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SRF4 News, 19.1.2024, 8 Uhr;

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