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Wer soll das bezahlen? Schul-Skilager suchen Finanzierer

  • Eine Schule darf von den Eltern nur noch maximal 80 Franken für eine Lagerwoche in Rechnung stellen. So hat das Bundesgericht kürzlich entschieden.
  • Für Schneesportlager reicht dieser Betrag aber bei weitem nicht.
  • Nun fordern Schulvertreter und die Schneesport-Initiative «GoSnow», dass sich die Kantone finanziell beteiligen.
  • Doch diese zeigen sich wenig begeistert.

Skilager gehen schnell ins Geld: Anreise, Unterkunft, Skiticktes, Verpflegung – es ist deshalb unumgänglich, dass sich die Eltern von Schülern an den Kosten beteiligen. Doch die laut Bundesgericht noch maximal 80 Franken pro Woche, welche eine Schule für ein obligatorisches Skilager den Eltern berechnen darf, reichen dafür bei weitem nicht aus. Deshalb müssen alternative Finanzierungsideen her.

Schneesportinitiative

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«GoSnow» ist eine öffentlich-private Partnerschaft zur Förderung des Schneesports. Verschiedene Schneesportverbände, die Kantone sowie der Bund haben den Verein im Mai 2014 gegründet, um vor allem Kinder und Jugendliche wieder vermehrt zum Schneesport zu animieren. Präsidentin der Schneesportinitiative ist Snowboard-Olympiasiegerin Tanja Frieden.

Die Schulen haben kein Geld

An erster Stelle sind die Schulen selber gefordert, ihre Beiträge zu erhöhen. Doch viele Schulen könnten sich solche Zusatzkosten nicht leisten, sagt Heinz Leuenberger. Der Präsident der Schulgemeinden im Kanton Thurgau findet: «Für die Kosten der Schulen sind die Gemeinden nicht allein verantwortlich – die Kantone tragen eine Mitverantwortung.»

Den Appell, wonach die Kantone die Winterlager der Schulen mitfinanzieren sollen, unterstützt auch die Schneesportinitiative «GoSnow». Die Organisation hat von Bund, Kantonen und weiteren Verbänden den Auftrag, die Schulkinder zum Schneesport zu animieren.

Lager stehen auf der Kippe

«GoSnow»-Geschäftsführer Ole Rauch ist pessimistisch, was die Zukunft von Schneesportlagern oder anderen längeren Exkursionen angeht: Bei finanziellen Engpässen stünden diese bald auf der Kippe, ist er überzeugt. Für ihn ist klar, dass es grundsätzlich neue Finanzierungsmodelle für Schullager braucht.

Doch zumindest bei den Kantonen stösst die Forderung nach einer Beteiligung an den Kosten auf wenig Begeisterung. Vom Kanton Thurgau etwa heisst es derzeit schlicht, die Finanzierung der Schneesportlager sei Sache der Schulgemeinden.

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