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Viola Amherd im unkonventionellen Interview mit YouNews
Aus 10 vor 10 vom 17.01.2020.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 53 Sekunden.
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Wie gefährlich ist das? Amherd: «Ich telefoniere fast nur mit dem iPhone»

  • Verteidigungsministerin Viola Amherd telefoniert im Bundeshaus nicht verschlüsselt.
  • «Ich telefoniere eigentlich fast nur mit dem iPhone», sagt die Bundesrätin in einem lockeren Gespräch mit Schülern in der Sendung «10vor10».
  • Für den Experten ist klar, dass Viola Amherd von ausländischen Geheimdiensten abgehört wird.

«Ausspähen unter Freunden, das geht gar nicht.» Das sagte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel 2013, als bekannt wurde, dass der amerikanische Geheimdienst NSA ihr Mobiltelefon abgehört hatte.

Ob der US-Geheimdienst auch Lausch-Angriffe auf Schweizer Bundesräte durchführte, konnte bis heute nie abschliessend bewiesen werden. Fakt ist: Der Bund hat seither einiges unternommen, um die Abhörsicherheit der bundesrätlichen Kommunikationsmittel zu verbessern. Mittlerweile verfügt der Bundesrat über «Krypto-Handys», welche von öffentlichen Netzen unabhängig und deshalb abhörsicher sind.

Sicherheitsrisiko Viola Amherd?

Jetzt verrät Verteidigungsministerin Viola Amherd gegenüber Schülern, dass sie ihr «Krypto-Handy» noch nie benutzt habe. «Jeder Bundesrat hat ein Handy, mit dem verschlüsselt telefoniert werden kann, wenn ein Spezialfall wäre», sagt Amherd. «Aber dieses Handy habe ich bislang noch nicht gebraucht.» Die Walliserin ist seit Januar 2019 Bundesrätin.

Ich habe ein iPhone, ein normales iPhone.
Autor: Viola Amherd Verteidigungsministerin

Auf die Nachfrage, ob sie im Bundeshaus mit einer sicheren Leitung telefoniere, antwortet Amherd: «Nein, ich telefoniere eigentlich fast nur mit dem iPhone.»

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Amherd: «Ich telefoniere eigentlich fast nur mit dem Iphone»
Aus News-Clip vom 17.01.2020.
abspielen. Laufzeit 48 Sekunden.

«Wer unverschlüsselt kommuniziert, wird abgehört»

Erstaunt über den laschen Umgang der Bundesrätin mit der verschlüsselten Technologie zeigt sich Ueli Maurer, Professor für Informationssicherheit und Kryptologie an der ETH Zürich.

Ich würde schon erwarten, dass Bundesräte untereinander mit einem verschlüsselten Telefon kommunizieren.
Autor: Ueli Maurer Professor Informationssicherheit ETH Zürich

«Ich würde schon erwarten, dass Bundesräte untereinander mit diesem verschlüsselten Telefon kommunizieren. Es ist überraschend, dass es Viola Amherd noch nie verwendet hat.»

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Experte Maurer: «Wer unverschlüsselt kommuniziert, wird abgehört»
Aus News-Clip vom 17.01.2020.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 18 Sekunden.

Für Maurer ist klar, dass ausländische Geheimdienste Verteidigungsministerin Amherd abhören. «Natürlich sind unsere wichtigsten Personen im Fokus der NSA, da gibt es für mich keine Zweifel.» Die Geheimdienste beschafften sich systematisch alle Informationen, die sie erhalten könnten. «Wenn man unverschlüsselt kommuniziert, wird man abgehört.»

Gut zu wissen

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  • Bundesräte und hohe Beamte verfügen in der Schweiz über ein abhörsicheres Zweit-Handy – ein so genanntes «Krypto-Handy». Der Nachteil: Diese Mobiltelefone funktionieren nur untereinander. Nach aussen kann damit nicht telefoniert werden.
  • Die Bundesräte und Top-Beamte nutzen in der Schweiz zudem die Schweizer Verschlüsselungs-App Threema. Laut dem Experten ist diese zwar gut, hilft aber wenig gegen Cyber-Attacken.

Eigentlich gelten für Geheimnisträger wie Bundesräte strenge Geheimhaltungsregeln, die in der Verordnung über den Schutz von Informationen geregelt sind. Geheime und vertrauliche Informationen müssten am Telefon verschlüsselt oder codiert werden.

YouNews-Interview mit Amherd

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Das Gespräch mit Viola Amherd fand im Rahmen der Jugendmedienwoche YouNews bei SRF im Medienzentrum des Bundeshauses in Bern statt. Die Jugendlichen erhalten in dieser Woche die Möglichkeit, am Programm von SRF mitzuarbeiten.

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