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Schweiz «Wir können nicht nur Nobelpreisträger ausbilden»

Das aktuelle QS-Universitäten-Ranking kürt die ETH Zürich weltweit auf den 12. Platz. Dies tönt gut, doch was bedeutet ein solches Ranking? Wie beeinflusst eine solche Auswertung künftige Studierende?

Gute Nachrichten für den Bildungsstandort Schweiz. Das QS-Universitätsranking listet die beiden Eidgenössischen Hochschulen unter den Top 20 weltweit auf. Die ETH Zürich rangiert sogar als beste Universität auf dem europäischen Festland. Auch die Unis Zürich und Genf platzieren sich noch unter den ersten 100.

Hörsaal in der Universität Zürich.
Legende: Das QS World University Ranking ist eines der drei meistbeachteten Rankings. Keystone

«Das ist sicher ein guter Wert, darf aber auch nicht überbewertet werden», sagt Ralph Eichler zu SRF News Online. Er ist Präsident der Eidgenössisch Technischen Hochschule ETH Zürich. Selbstverständlich freue man sich, man müsse aber das Ranking richtig verstehen. «Aus wissenschaftlicher Sicht haben globale Rankings nur eine begrenzte Aussagekraft», sagte wiederum die Medienbeauftragte der Universität Zürich, Nathalie Huber.

Warum werden aber andere Unis besser bewertet?

Die Messung von Hochschulen sei dennoch im Interesse von Politik, Öffentlichkeit, Studierenden und deren Eltern, betont Huber weiter. «Die Rankings sind letztlich ein Element unter anderen, welche die Reputation einer Universität beeinflussen können.» Dies bestätigt auch die ETH Zürich – die Studenten würden auf solche Rankings schauen.

QS World University Ranking

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Die Rankings sind eine jährliche Rangliste der 800 top Universitäten der Welt. Laut eigenen Angaben ist es das «derzeit wohl bekannteste und am meisten respektierte» Ranking ihrer Art. Die Bewertung basiert auf vier Säulen: Forschung, Lehre, Internationisierungsgrad und Beschäftigungsfähigkeit. Die Methodologie besteht aus sechs Indikatoren.

Der ETH-Präsident weiss, warum andere Universitäten besser bewertet werden, obwohl die Zürcher Hochschule zum Beispiel im Unterranking Ingenieurbereich einen Podestplatz erreicht hat. Die ETH erhalte vor allem im Bereich Verhältnis von Studierenden zu den Professoren schlechte Noten. Dies sei damit zu erklären, dass die ETH einen anderen Leistungsauftrag hat, als die topgesetzten Unis in den USA und in Grossbritannien.

Die im Gesamtranking erstplatzierten Universitäten suchen sich ihre Studenten aus, während die ETH einen anderen Ansatz hat und sich ihre Studenten nicht aussuchen kann, wie Eichler weiter ausführt. «Wir können – salopp gesagt – nicht nur Nobelpreisträger ausbilden.»

Dies führt aber nicht zu Änderungen bei der ETH Zürich was die Aufnahmekriterien anbelangt, wie Eichler weiter versichert. «Wir reduzieren die Studentenzahl also nicht.» Die Hochschule hätte einen anderen Leistungsauftrag.

Vor allem internationales Renommee

Auch einen finanziellen Einfluss auf die Bildungsstätten hat eine solche Bewertung nicht. «Die Universitäten in der Schweiz haben zumeist ein fixes Budget, die überwiegend staatlich finanziert werden,» erklärt Nathalie Huber. Die Schulen würden also nicht für ein gutes Ranking belohnt, doch man erwarte eigentlich eine gute Platzierung, findet wiederum ETH-Präsident Eichler.

International gesehen werde man aber sicher besser behandelt, wenn die Bewertung gut ausfällt. Für Wissenschaftler dürfte die Bewertung der spezifischen Fachbereiche relevanter sein, ist man auch bei der Uni Zürich überzeugt.

Die Aussagekraft ist nicht zu unterschätzen

Dennoch kann man den Eindruck nicht loswerden, dass das QS-Ranking eines von vielen ist und kaum Aussagekraft hat. Tatsache bleibt aber, dass die vorliegende Bewertung nebst dem Times Higher Education (THE-Ranking) und dem Shanghai-Ranking eines der meistbeachteten Rankings ist.

Das Besondere am QS World University Ranking sei die sogenannte «Arbeitgeber Reputation», erklärt Nathalie Huber. Weltweite Befragungen von Personalchefs internationaler Unternehmen über die Ausbildungsqualität von Absolventen, würden somit in die Rankings einfliessen. Beim Shanghai-Ranking hingegen werden unter anderem als Indikator für die Qualität der Wissenschaft die Nobelpreise und Field Medals in Mathematik berücksichtigt.

Klar bleibt: Für die Studierenden aus dem Ausland, sind solche Rankings ausschlaggebend, wie Eichler betont. Speziell asiatische Bewerber hören auf diese Bewertung.

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