Alt Nationalrat Walter Frey hat einen Bericht zurückgewiesen, dass er der «Blick»-Gruppe ein Kaufangebot vorgelegt hat. Es stimme nicht, dass er direkt oder indirekt über einen Anwalt eine Offerte an Ringier gemacht habe, um «Blick», «Sonntagsblick» oder alles miteinander zu kaufen, sagt Frey zu SRF.
«Wenn ich Interesse daran hätte, den ‹Blick› zu kaufen, würde ich das ganz sicher Michael Ringier direkt mitteilen und nicht eine Offerte über einen Drittmann machen.» Zudem sei er Kleinverleger: «Ich hätte das Gefühl, dass der ‹Blick› und die ganze ‹Blick›-Gruppe für mich ein bisschen eine grosse Nummer wären», ergänzt Frey.
Auch der Basler Anwalt Martin Wagner rudert zurück und schreibt: «Ich reagiere grundsätzlich nicht auf derartige Gerüchte, vor allem wenn einer bei der NZZ den Sonntagswitz verbreitet, ich hätte Ringier bedroht. Die Basler Maus bedroht den Zürcher Elefanten, das kann doch niemand ernst nehmen.»
Der Blick ist unverkäuflich.
Was wirklich an der Geschichte dran ist, das will Ringier-Konzernchef Marc Walder nicht kommentieren. Der Blick sei unverkäuflich. «Mit der Blick-Gruppe verdienen wir Geld und wir werden auch in der Zukunft Geld verdienen.» Zudem sei die Zeitungsgruppe unabhängig und soll es auch künftig bleiben.
Angebot über 230 Millionen Franken
Die «NZZ am Sonntag» hatte gestern berichtet, dass der Basler Wirtschaftsanwalt Martin Wagner dem Medienunternehmen Ringier eine Kaufofferte für die «Blick»-Gruppe unterbreitet habe.
Für «Blick», «Sonntags-Blick», «Blick am Abend» und die dazugehörigen Onlineportale soll er 230 Millionen Franken geboten haben. Die «NZZ am Sonntag» beruft sich dabei auf zwei Mitglieder des oberen Ringier-Kaders. Demnach habe Wagner als Hauptinvestor alt Nationalrat Walter Frey genannt, der im SVP-Parteileitungsausschuss für die Kommunikation zuständig ist.
Die NZZ am Sonntag hält an ihrer Darstellung fest. Anwalt Martin Wagner habe Ringier ein Angebot gemacht – in dem Walter Frey als Hauptinvestor genannt worden sei.