- Bundesrat Guy Parmelin ist in Washington DC angekommen.
- Auch die Direktorin des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), Helene Budliger Artieda, ist mit dabei, wie Parmelins Departement gegenüber SRF bestätigt.
- Erste Gespräche mit dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer sind für heute Donnerstag geplant.
- US-Präsident Trump hatte zuletzt mögliche Zollsenkungen für die Schweiz signalisiert.
Die Verhandlungen zwischen der Schweiz und den USA über tiefere Zölle scheinen in die entscheidende Phase zu kommen. Eine Schweizer Delegation ist in den USA angekommen.
«Ich kann bestätigen, dass Bundesrat Parmelin und Staatssekretärin Budliger heute Nacht für weitere Gespräche nach Washington DC reisen», sagte ein Sprecher des eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) am Mittwochabend zu SRF.
Ich kann bestätigen, dass Bundesrat Parmelin und Staatssekretärin Budliger heute Nacht für weitere Gespräche nach Washington DC reisen.
Laut Informationen von SRF-Bundeshausredaktor Andy Müller haben Parmelin und Budliger Artieda einen internen Personalanlass am Mittwochabend in Bern frühzeitig verlassen. Sie hätten sich vor ihrem Flug nach Washington «recht optimistisch» gezeigt. Zudem habe die Seco-Staatssekretärin ihre Teilnahme an einem Treffen mit den EU-Wirtschaftsministern für Donnerstag in Brüssel abgesagt.
Es ist nicht das erste Mal seit der Ankündigung der Zölle von 39 Prozent, dass die Schweiz mit US-Regierungsvertretern verhandelt. Kurz vor Inkrafttreten der 39-Prozent-Zölle im August sind Guy Parmelin und Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter nach Washington gereist. Ein Treffen mit US-Aussenminister Marco Rubio hatte damals allerdings kein direktes Resultat gebracht. Im September ist Parmelin erneut kurzfristig in die USA gereist und hatte Gespräche auf Ministerebene geführt.
Trump zeigt sich verhandlungsbereit
Jüngst zeigte sich US-Präsident Donald Trump aber offen für Zollsenkungen gegenüber der Schweiz. «Wir arbeiten an einem Deal, um ihre Zölle etwas zu senken», so der US-Präsident am Dienstag auf eine Frage eines Journalisten.
Auf Nachfrage wollte er jedoch keine konkrete Zahl nennen. «Wir arbeiten an etwas, um der Schweiz zu helfen», so Trump weiter. Die Zölle hätten die Schweiz «sehr hart getroffen», aber er wolle, dass die «Schweiz erfolgreich bleibt».
Seit vergangene Woche eine Gruppe von Schweizer Wirtschaftsführern im Oval Office bei Trump war, geht es bei den Verhandlungen wieder vorwärts. Wirtschaftsminister Parmelin telefonierte am vergangenen Freitag mit seinem US-Amtskollegen, dem Handelsbeauftragten Jamieson Greer. Parmelin sprach danach von «sehr konstruktiven Gesprächen».
Laut Insidern steht eine Reduktion der US-Zölle zur Diskussion – möglicherweise auf 15 Prozent und damit auf das Niveau, wie sie für die EU gelten. Aktuell erheben die USA für Einfuhren aus der Schweiz einen deutlich höheren Zollsatz von 39 Prozent.