- Bei den Arbeiten an der Autobahn A9 im Oberwallis gibt es eine ganze Liste an Problemen.
- Ein ganzer Autobahnabschnitt wurde zu schmal gebaut, es gab Verzögerungen beim Bau, Einsprachen und Mehrkosten.
- Nun hat die Aufsichtsbehörde die Probleme untersucht – und doch bleiben Fragen offen.
Wie konnte es geschehen, dass die A9 zwischen Raron und Gampel zu schmal gebaut wurde? Dabei ging es um Abweichungen von bis zu einem halben Meter, auf einer Länge von einem halben Kilometer. Die Eidgenössische Finanzkontrolle EFK wollte die Vorgänge verstehen – und scheiterte.
Denn sie fand keine abschliessenden Antworten, wie der zuständige Fachbereichsleiter Mischa Waber erklärt: «Wir konnten gewisse Punkte ausschliessen. Wir denken, dass im technischen Bereich Fehler entstanden sein könnten – konkret bei der Vermessung und Datenübertragung.»
Es ist ein Fakt, dass die technischen Möglichkeiten etwa am Tunnel Riedberg mit politischen Entscheiden überfordert wurden.
Wegen der ungeklärten Ursache bleiben die Mehrkosten von rund 400'000 Franken wohl bei den Projektbeteiligten, sagt im Kanton Wallis der Dienstchef Martin Hutter. Die bereits gebauten Streckenteile und die Baustelle selbst würden nun vermehrt überprüft.
Beteiligte Firmen müssen Mehrkosten tragen
Zwar ist das zu schmale Stück inzwischen verbreitert worden. Doch weil auch hier eine lückenlose Dokumentation fehlt, zeigt sich die Aufsicht besorgt über das Bauprojekt A9. Es sei komplex, sagt Jürg Röthlisberger, Direktor des Bundesamtes für Strassen (Astra), das die A9 dereinst übernehmen soll.
Mehr als die Hälfte der Strecke liege in einem Tunnel in sehr anspruchsvollen geologischen und hydrologischen Verhältnissen. «Es ist ein Fakt, dass die technischen Möglichkeiten etwa am Tunnel Riedberg mit politischen Entscheiden überfordert wurden», so der Astra-Direktor. Dieser Tunnel musste zusätzlich verstärkt werden.
Beim Eyholz-Tunnel belaufen sich die Mehrkosten auf 50 Millionen Franken, die von den beteiligten Firmen getragen werden müssen, wie Keystone-SDA mit Bezug auf das Bundesgericht schreibt.
Amtsdirektor Röthlisberger ist zuversichtlich, dass die A9 gemäss Plan in zwei, drei Jahren fertiggestellt sein wird – mit Ausnahme des umstrittenen Stücks durch das Naturschutzgebiet Pfynwald.