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Zürcher Mega-Event Sause statt Pause: So feiert die Street Parade ihr Comeback

Nach drei Jahren Unterbruch findet diesen Samstag in Zürich die Street Parade wieder statt. Die wichtigsten Fakten.

Wie viel Publikum wird feiern? Bricht die 29. Street Parade den Rekord von 1.1 Millionen Besucherinnen und Besuchern? Oder haben viele nach der Corona-Zwangspause das Feiern verlernt und bleiben fern? Wie viel Publikum am Samstag rund ums Zürcher Seebecken tanzt, ist ungewiss. «Wir schätzen, dass zwischen 800'000 und 950'000 Personen nach Zürich pilgern», sagt Stefan Epli als Sprecher der Street Parade. Zum Vergleich: Bei der letzten Ausgabe 2019 waren es 850'000 Personen.

Wie soll möglichst wenig Gedränge entstehen? Während der Technoparty herrscht gerade beim Bürkliplatz oder beim Sechseläutenplatz grosser Andrang. Eine zusätzliche Bühne beim Kongresshaus soll die Situation dieses Jahr entschärfen. «Wir glauben, dass die Leute dorthin wandern», sagt Stefan Epli. «Dadurch dürfte sich die Lage an neuralgischen Stellen entspannen.» Ist das Gedränge irgendwo zu gross, werden Besucherinnen und Besucher umgeleitet. Für die Sicherheit arbeitet die Street Parade mit der Stadt- und mit der Kantonspolizei Zürich zusammen.

Die Street Parade 2019
Legende: Pandemiebedingt fand die letzte Street Parade 2019 statt. 850'000 Raverinnen und Raver tanzten durch Zürich. Keystone/Alexandra Wey

Wo feiern die Tanzlustigen? Bei der Route gilt Routine. Die Organisatoren verlassen sich auf Bewährtes. Wie jedes Jahr startet die Parade beim Utoquai im Zürcher Seefeld. Um 14 Uhr rollt der Umzug los. Rund 30 Lovemobiles führen den Tross rund ums Zürcher Seebecken bis zum Hafendamm Enge. Entlang der zwei Kilometer langen Route gibt es acht Bühnen, Besucherinnen und Besucher können dort bis Mitternacht feiern.

Was ist beim Verkehr zu beachten? Wer mit dem Auto anreisen möchte: Davon sei abgeraten. Denn lange Staus in der Zürcher Innenstadt sind am Samstag programmiert. Die SBB hat zahlreiche Extrazüge organisiert. In der Stadt und im Kanton Zürich fahren Busse, Trams und Züge nach Spezialfahrplänen.

Wie viele Helferinnen und Helfer sind vor Ort? Von der Polizistin über den Sanitäter bis hin zum Getränkelieferanten: 2500 Personen arbeiten an der Street Parade. 800 davon mussten die Organisatoren neu suchen. Denn viele langjährige Hilfskräfte sind in der Pandemie ausgestiegen. «Dieses Personal zu rekrutieren, war eine grosse Herausforderung», sagt Sprecher Stefan Epli.

Eine Frau küsst ein Einhorn
Legende: «Colours of Unity» war das Motto 2019. Dieses Jahr steht alles im Zeichen von «THINK», was zum Denken anregen soll. Keystone/Melanie Duchene

Jetzt sei der Personalmangel aber behoben und die Helfer machten sich für ihre Premiere bereit. «Es ist wichtig, dass wir ihnen das Know-How, welches verloren ging, vermitteln können», sagt Epli. «Denn wir hoffen, dass wir dieses Personal auch in den nächsten Jahren begrüssen dürfen.»

Wie aufwändig waren die weiteren Vorbereitungen? Die Parade nach der Zwangspause zu organisieren, war anspruchsvoll. Ein Beispiel: 1500 Toi-Tois mussten als Toiletten bestellt werden. Zum Organisieren solcher und weiterer Infrastruktur blieben jedoch nur vier Monate. Denn die Crew erhielt ihre Bewilligung erst im April. «Ab dann konnten wir richtig arbeiten», sagt Epli. Dabei mussten die Verantwortlichen das Budget anpassen. Der Grund? «Die Lieferanten erhöhten ihre Preise während der Pandemie.» Die Kosten betragen nun 2.8 Millionen Franken. Gedeckt wird dies unter anderem dank Sponsoren. Das Organisationsteam hofft auf eine schwarze Null.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 11.08.22, 06.31 Uhr ; 

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