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Zürcher Phänomena im Pech Wissenschafts-Ausstellung Phänomena wird verschoben – auf 2026

  • Die Zürcher Wissen­schafts­aus­stellung Phänomena muss erneut um ein Jahr verschoben werden, von 2025 auf 2026. Das bestätigen die Verantwortlichen auf Anfrage von Radio SRF.
  • Neuer Eröffnungstermin ist April 2026.
  • Grund ist ein Rechtsstreit mit einem Mieter auf dem zukünftigen Areal der Ausstellung in Dietikon.

Es hat schon fast eine ungute Tradition: In den letzten Jahren wurde die geplante Wissen­schafts­aus­stellung immer wieder um ein Jahr verschoben. Erst war das Gelände in Dietikon nicht bereit, dann fehlte die Baubewilligung, zuletzt kam noch ein Rechtsstreit hinzu. Denn eigentlich hätte die Phänomena schon 2023 eröffnet werden sollen.

Was ist die Phänomena?

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Die Phänomena ist eine naturwissenschaftliche Ausstellung.

Ein erstes Mal fand sie 1984 am Zürichhorn statt. Die Besucherinnen und Besucher konnten auf spielerische Weise mit physikalischen Phänomenen wie Schwerkraft, Auftrieb oder Magnetismus experimentieren.

Die Ausstellung dauerte ein halbes Jahr und war ein grosser Erfolg. Noch heute ist von der Ausstellung eine tonnenschwere Steinkugel zu sehen. Sie lässt sich drehen, weil sie auf einem Wasserfilm liegt.

Eine zweite Ausgabe der Phänomena soll 2026 in Dietikon stattfinden. Auch hier stehen Experimentierfreude, Forscherdrang und Entdeckerlust im Zentrum. Nur die Themen sind neu. So geht es zum Beispiel um KI und Robotik, ums Klima oder um die Biodiversität.

«Ein Mieter auf dem Gelände wollte nicht weg», sagt Projektleiter Urs Müller zur jüngsten Verzögerung. Dieser habe sich rechtlich gegen die Kündigung gewehrt. Dies sei sein gutes Recht. Nun sehe es aber so aus, dass der Mieter im Mai das Areal definitiv räumen werde. Dies ist zwar eine gute Nachricht für die Organisatoren. Für die Eröffnung im Frühling 2025 reicht es dennoch nicht mehr. «Das Risiko ist zu gross, dass wir nicht alle Termine einhalten können.»

Das Erbe des Vaters

Aufgeben oder die Motivation verlieren kommt für Urs Müller aber nicht infrage. Es steht viel auf dem Spiel, auch für ihn persönlich. Die erste Phänomena hatte nämlich sein Vater, Georg Müller, veranstaltet. Die populärwissenschaftliche Ausstellung lockte 1984 über eine Million Besucherinnen und Besucher ans Zürichhorn im Süden der Stadt Zürich, direkt am See. Sie war ein grosser Erfolg.

«Wir sind voll motiviert», sagt Müller. «Seit wir Ende November die Baubewilligung erhielten, haben wir Fahrt aufgenommen.» Die Verzögerung sei ausserdem nicht nur schlecht. So hätten sie noch mehr Zeit, um alles noch fundierter anzugehen. Noch mehr Sponsoren zu suchen, zum Beispiel.

Das Budget beträgt knapp 50 Millionen Franken, einen Teil davon trägt die öffentliche Hand. «Wir sind gut unterwegs», sagt Müller. «Aber noch ist nicht alles beisammen.» Und kurz erinnert er sich an alte Zeiten, als alles viel weniger kompliziert war: «1984 brauchte es nicht einmal eine Baubewilligung am See.» In der heutigen Zeit absolut undenkbar.

1984 brauchte es am See noch keine Baubewilligung.
Autor: Urs Müller Organisator Phänomena

Grosse Events hätten es heute generell schwerer als früher, meint Müller. «Wir haben zum Glück viel Support.» Mit dem Bau soll es nächsten Frühling losgehen. Bereits jetzt wird eine Werkstatt aufgebaut und eine Magerwiese angesät. Dort sollen sich verschiedene Bienenarten ansiedeln.

Ende gut, alles gut?

Müller ist zuversichtlich, dass die Tore der Phänomena im April 2026 aufgehen. Darauf hofft auch der Dietiker Stadtpräsident, Roger Bachmann. Die Stadt im Limmattal konnte die Wissen­schafts­aus­stellung für sich gewinnen, nachdem die Behörden in der Stadt Zürich der Phänomena eine Absage erteilt hatten.

«Die Ausstellung ist eine Riesenchance für uns», ist Bachmann überzeugt. Die ganze Region werde profitieren. Dass es noch etwas mehr Zeit braucht, nimmt er relativ gelassen. Relativ. «Hoffentlich, definitiv, kann die Phänomena 2026 eröffnen», sagt der Stadtpräsident zum Schluss.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 05.04.2024, 06:30 Uhr ; 

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