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Zellen der Ausnüchterungsstelle
Legende: So mancher, der es in Zürichs Nachtleben zu bunt treibt, landet am Ende einer durchzechten Nacht im «Hotel Suff». Keystone

Zürich «Hotel Suff» geht in Dauerbetrieb

Die Stadtzürcherinnen und -zürcher sagen Ja zur Zentralen Ausnüchterungsstelle (ZAB). 67 Prozent der Stimmbevölkerung sprach sich für den Dauerbetrieb aus. Die Stimmbeteiligung lag bei 51 Prozent.

Alle Stadtzürcher Kreise wollen einen Dauerbetrieb der Zentralen Ausnüchterungsstelle (ZAB). Diese ist seit vier Jahren in einem Pilotbetrieb gelaufen und geht nun in den Dauerbetrieb über. Dies hat die Stadtzürcher Stimmbevölkerung entschieden.

In die Ausnüchterungsstelle, im Volksmund auch "Hotel Suff" genannt, liefert die Polizei schwer Alkoholisierte sowie Personen im Drogenrausch ein, die sich oder andere gefährden. Unter medizinischer Betreuung können sie ausnüchtern.

Früher landeten diese Leute auf den Regionalwachen sowie in den Notfallaufnahmen der Spitäler. Es ist unbestritten, dass seit Einführung der ZAB das Spitalpersonal, die Rettungskräfte und die Polizei deutlich entlastet werden und ihre eigentlichen Aufgaben erfüllen können.

Breite politische Front gegen die Vorlage

Gegen die definitive Einführung des «Hotel Suff» per 1. April 2015 hat sich dennoch eine breite politische Front gebildet. Ja zur ZAB sagen nur SP, EVP und GLP.

Die Geister scheiden sich an der Kostenfrage. Wer in die Ausnüchterungsstelle gebracht wird, muss sich an den Kosten beteiligen. Diese betragen, je nach Aufenthaltsdauer, bis zu 600 Franken. Diese Beteiligung ist nach Ansicht der bürgerlichen Parteien viel zu gering angesichts der anfallenden Kosten von rund 1750 Franken. Die AL hingegen fordert den Nulltarif.

Für die AL zählen auch freiheitsrechtliche Überlegungen. Der polizeiliche Gewahrsam sei ein so schwerer Eingriff in die persönliche Freiheit, dass er nur als letztes Mittel eingesetzt werden sollte.

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