- Der Verein zur Unterstützung, Führung und Förderung der Patrouille des Glaciers (ASPdG) hat seine Zusammenarbeit mit dem Eidgenössischen Verteidigungsdepartement (VBS) sistiert, wie er in einer Mitteilung bekannt gibt.
- Zwischen der Sponsoringorganisation und der Armee schwelt seit einigen Monaten ein Streit.
- Seit 1995 organisierten sie gemeinsam den weltweit grössten Skitouren-Wettkampf – die Patrouille de Glaciers.
Die ASPdG habe diesen Entscheid nach den Ereignissen der letzten Monate getroffen, die dem Image und dem Ruf der Patrouille des Glaciers schweren Schaden zugefügt hätten, teilte sie mit. Die Armee hatte ihre Zusammenarbeit im November ausgesetzt und die ASPdG aufgefordert, «ihre internen Probleme zu regeln».
Im Februar gab das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) nach einer externen Prüfung der Finanzen und des Managements der ASPdG dann bekannt, dass es die Zusammenarbeit mit der Organisation wieder aufnehme.
Gescheiterte Vermittlung
Am 16. April bat die ASPdG das VBS um Vermittlung, da sie der Meinung war, dass die Verschlechterung der Beziehungen «die Organisation der Veranstaltung 2022 gefährden würde». Am 21. April fand eine «Krisensitzung» statt, aber das VBS weigerte sich laut dem Verein, einen Konfliktlösungsmechanismus einzurichten.
Am 16. April bat die ASPdG das VBS jedoch um eine Mediation. Sie war der Ansicht, dass mit «der Anhäufung von Hindernissen die derzeitige Situation nicht mehr haltbar und die Organisation des nächsten Rennens gefährdet sei».
Am 21. April fand laut ASPdG eine Krisensitzung statt, aber das VBS weigerte sich nach Angaben der Sponsoringorganisation, «den Kommandanten der Patrouille des Glaciers und die OK-Mitglieder zusammenzubringen, um reinen Tisch zu machen».
Die Weigerung des VBS, einen Konfliktlösungsmechanismus einzurichten, sei das erste Anzeichen für das unvermeidliche Scheitern der Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien, moniert die ASPdG. Sie habe deshalb die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung ausgesetzt und werde ihre Mitglieder an der nächsten ordentlichen Generalversammlung bitten, diese zu beenden.
VBS widerspricht
Das VBS zeigt sich überrascht und stellt die Situation anders dar. «Wir nehmen zur Kenntnis, dass die ASPdG die Zusammenarbeit sistiert hat und kündigen will, weil sie die Anforderungen des VBS an Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Kontrollen von Abrechnungen nicht erfüllen will», heisst es in einer Stellungnahme.
Das VBS habe sich nie einer Diskussion verwehrt. Es habe seit Bekanntwerden der Vorwürfe gegenüber der ASPdG immer das Gespräch gesucht und trotz der schwierigen Situation innerhalb der ASPdG die Kommunikation aufrechterhalten. Die Forderung nach einem Konfliktlösungsmechanismus sieht das VBS als erfüllt, weil bei der Armee eine neue Ansprechperson für die Belange der ASPdG bestellt worden sei.
ASPdG legt VBS keine Steine in den Weg
Laut VBS laufen die Arbeiten an der Vorbereitung der Patrouille des Glaciers 2022 plangemäss. Zu den Details der Austragung werde das VBS zu einem späteren Zeitpunkt informieren.
Die ASPdG will das VBS nicht daran hindern, den Anlass 2022 alleine zu organisieren. Sie stelle für diese nächste Ausgabe den Markennamen «Patrouille des Glaciers/PdG» und das Logo, deren Rechte ihr gehören, zur Verfügung, heisst es.