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Zwei Jahre Pandemie Berset: «Man hätte sich besser vorbereiten können»

Vor genau zwei Jahren wurden in Europa erstmals Corona-Fälle registriert. Das Auftauchen des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 wurde auch in der Schweiz zur meldepflichtigen Infektionskrankheit. Seither ist Gesundheitsminister Alain Berset im Dauereinsatz. «Ich bin seit bald zwei Jahren jede Minute in der Politik – hauptsächlich, um diese Pandemie zu bekämpfen», so der Bundesrat.

Man hätte sich besser vorbereiten können.
Autor: Alain Berset Bundesrat

In der «Samstagsrundschau» von SRF beantwortete Berset die Frage selbstkritisch, ob er in den vergangenen zwei Jahren auch Fehler gemacht habe. Berset räumte im Gespräch ein, dass rückblickend betrachtet Fehler passiert seien: «Man hätte sich besser vorbereiten können.»

2018, 2019 habe niemand an so eine brutale Pandemie gedacht. Bei Beginn der Pandemie habe eine Desorganisation im ganzen Land geherrscht – einiges habe gefehlt, anderes sei knapp gewesen. Aber in einer Krisensituation, in der noch viele Informationen fehlen, liessen sich Fehler kaum vermeiden, führte Berset weiter aus. Und er zog insgesamt eine positive Bilanz: «In welchem Land hätten Sie sonst leben wollen in dieser Pandemie?»

Fällt die Quarantänepflicht?

In der aktuellen Corona-Lage versprüht der Bundesrat viel Hoffnung auf ein Ende der Pandemie. Nächste Woche könnte gemäss Berset sogar die Quarantänepflicht fallen. Die aktuelle Situation stuft der Gesundheitsminister als gut ein.

Trotz sehr hohen Fallzahlen ergibt sich kein Problem im Spitalbereich – und das ist massgebend für den Bundesrat.
Autor: Alain Berset Bundesrat

Berset: «Ich glaube, wir haben jetzt eine Perspektive, die seit Langem nicht mehr so gut gewesen ist wie heute.» Vergangene Woche haben sich laut Berset etwa zehn Prozent der Schweizer Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert. «Trotz sehr hohen Fallzahlen ergibt sich kein Problem im Spitalbereich – und das ist massgebend für den Bundesrat.»

Und es sei derzeit keine Mutation oder Entwicklung zu sehen, die dies ändern könnte. Unklar sei aber, ob das auch im Winter 2022/23 so bleibe. «Diese Unsicherheit müssen wir akzeptieren.»

«Ich habe die Wissenschaft anfangs zu wenig hinterfragt»

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Gesundheitsminister Alain Berset hat in den vergangenen Monaten immer wieder persönliche Fehler in der Bekämpfung der Pandemie eingeräumt. «Ich habe am Anfang die Wissenschaft zu wenig hinterfragt», sagte er im Mai 2021 beispielsweise in der SRF-Sendung «Gredig direkt».

Es sei zu Beginn der Pandemie «sehr angenehm gewesen», als der Bundesrat im Einzelnen einfach die Position der Wissenschaft angehört und diese umgesetzt habe. «Dies hat dazu geführt, dass wir behauptet haben, dass Masken sogar schädlich sein könnten», sagte der SP-Bundesrat. «Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich das mehr hätte hinterfragen müssen.»

Der Minister verneinte allerdings, dass der Bund zunächst vom Tragen von Masken nur deshalb abgeraten habe, weil zu Beginn in der Schweiz zu wenig Exemplare für alle verfügbar waren. Wäre die Regierung damals der Überzeugung gewesen, dass Masken hilfreich seien, hätte man sich einfach mit dem vorhandenen Material arrangieren müssen, sagte Berset.

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