- In Hägendorf mussten Chemieexperten am Dienstag ausrücken. Bei Umfüllarbeiten kam es zu einer chemischen Reaktion.
- In Horriwil lief am Mittwoch ein Lösungsmittel in einer metallverarbeitenden Firma aus. Elf Mitarbeiter mussten ins Spital, einer wurde schwer verletzt.
- Beide Vorfälle waren für die Umwelt nicht gefährlich, sagen die Behörden.
- Der Kanton Solothurn findet, eine hundertprozentige Sicherheit gebe es nicht. Chemieunfälle seien trotzdem selten.
Nach zwei Chemieunfällen im Kanton Solothurn diese Woche stellt sich die Frage: Ist diese Häufung Zufall oder hat der Kanton ein Problem? «Zwei Fälle in einer Woche, das hatten wir noch nie», sagt Stefan Gyr, Leiter Schadensdienst beim Kanton Solothurn. Wenn, dann habe man zwei bis acht Fälle pro Jahr. Die aktuelle Häufung sei kein Alarmzeichen, sondern Zufall.
Aus den 80er-Jahren gelernt
Chemieunfälle ereignen sich nicht nur in Firmen, die mit Lösungsmitteln oder anderen Chemikalien hantieren. Solche Unfälle könnten auch im Haushalt zum Problem werden, weiss Stefan Gyr.
Ein Nullrisiko sei unrealistisch, sagt der Experte. Trotzdem habe man aus grossen Unfällen gelernt - etwa der Katastrophe in Schweizerhalle in den 80er-Jahren. «Wir profitieren von den damals geschaffenen gesetzlichen Vorlagen», so Stefan Gyr weiter.