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Sonderjagd-Initiative Grosser Rat lehnt die Abschaffung der Sonderjagd deutlich ab

  • Mit 96 zu 1 Stimme und 13 Enthaltungen lehnt das Bündner Parlament die Sonderjagd-Initiative ab.
  • Die Initiative will die Sonderjagd in den Monaten November und Dezember verbieten. Sie sei «unethisch und verwerflich» (siehe Beitrag vom 5.3.2013)
  • Die Volks-Abstimmung ist voraussichtlich in der ersten Hälfte 2019.

Das Initiativ-Komitee rund um Initiant Christian Mathis verfolgte die Debatte auf der Tribüne «Klar, ich bin ein bisschen enttäuscht», sagt Mathis nach der Debatte. Gewisse Argumente seien nicht stichhaltig.

Besonders die Jäger im Parlament warnten davor, dass bei einer Abschaffung der Sonderjagd künftig eine sogenannte Regie-Jagd nötig sei, um die nötigen Abschusszahlen zu erreichen. «Doch dies wäre viel kostspieliger», erklärte Kommissionspräsident Emil Müller (BDP).

Zu viele Hirsche im Wald

Wichtigstes Argument quer durch alle Parteien war, dass die nötigen Abschusszahlen ohne die Sonderjagd nicht erreicht werden können. Dies sei eine Gefahr für den Schutzwald, da zu viele Hirsche im Winter zu viele Jungbäumchen fressen und damit den Schutzwald gefährden würden. Mehrere Votanten betonten, dass die Hirsche erst geschossen werden können, wenn sie für ihr Winterquartier in Graubünden eingetroffen sind – und dies sei erst ab November der Fall.

Die Initianten zweifeln beide Punkte an, sowohl die Erhebungen zu den Hirschwanderungen wie auch die Kosten einer Regie-Jagd.

Kampf bis vor Bundesgericht

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Bereits zum zweiten Mal debattierte der Bündner Grosse Rat über die Sonderjagd-Initiative. 2015 hatte der Rat sie für ungültig erklärt, weil sie im Konflikt mit dem eidgenössischen Waldgesetz stehe. Diesen Entscheid hob das Bundesgericht 2017 einstimmig auf ( Beitrag vom 8.11.2017)

Mit dem Entscheid des Grossen Rats ist der Abstimmungskampf eröffnet. Die Bündner Stimmberechtigten können voraussichtlich im ersten Halbjahr über die Initiative abstimmen.

SRF1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr; habs

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