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Sondermülldeponie von Aussen.
Legende: Seit 2007 wird die SMDK gesamtsaniert und rückgebaut. Das Projekt bleibt im budgetierten Rahmen, so die Regierung. Keystone

Sondermülldeponie Kölliken Das Geld für die Gesamtsanierung der Deponie sollte genügen

Für die Totalsanierung der Sondermülldeponie Kölliken, der grössten Altlast der Schweiz, werden die 668 bewilligten Millionen Franken gemäss der Aargauer Regierung wohl ausreichen. Der Rückbau bleibt unter dem Budget, für die «Nachsorge» sind noch 10 Jahre geplant.

Weil noch Geld in der Kasse ist, will der Aargauer Regierungsrat den bis 2018 begrenzten Verpflichtungskredit verlängern, und zwar bis zum Abschluss aller Arbeiten im Jahr 2028. Das Kantonsparlament muss noch grünes Licht geben, die Regierung hat am Freitag eine entsprechende Botschaft publiziert.

Trotz der noch vorhandenen Unsicherheiten bestehe Zuversicht, dass das bewilligte Geld bis zum Schluss ausreicht. Dass also auch die Nachsorgephase bis zum Abschluss aller Arbeiten zur Deponiesanierung mit den bereits bewilligten Millionen finanziert werden könne, schreibt der Regierungsrat.

Nicht nur der Aargau zahlt

Das ist auch eine gute Nachricht für den Kanton Zürich und die Stadt Zürich. Die Sanierungs- und Rückbauarbeiten müssen nämlich vor allem die Steuerzahler der Kantone Aargau und Zürich finanzieren. Die Kantone sind zu je 41,6 Prozent am 1976 gegründeten Deponie-Betriebskonsortium beteiligt. Mit je 8,3 Prozent partizipieren ferner die Stadt Zürich und die Basler Chemie.

Kurzer Betrieb, lange Sanierung

  • Die Kantone hatten die 1985 nach grossen Umweltproblemen geschlossene Sondermülldeponie Kölliken (SMDK) nur sieben Jahre betrieben.
  • Die Gesamtsanierung ist mittlerweile weit fortgeschritten: Mitte Juli 2015 wurde die letzte Schaufel Abfall aus der Deponie zurückgebaut und abtransportiert.
  • Ende März 2016 wurde der Aushub der stark belasteten Bereiche des Deponieuntergrunds abgeschlossen. Aus der Deponie wurden mit grossem technischen Aufwand mehr als 600'000 Tonnen Material rückgebaut.

Es ist noch nicht vorbei

Seit März wird die leergeräumte Deponie mit Material aus dem Ausbruch des SBB-Eppenbergtunnels auf der Linie Olten-Aarau teilweise wieder aufgefüllt. Rund die Hälfte des Deponieraumes ist aufgefüllt.

Die riesigen Halle über der ehemaligen Deponie sollen ab Anfang 2018 abgebrochen werden. Im Lauf der Abbrucharbeiten sollen, wo dies nötig ist, auch kleinere Nachsanierungen des Untergrundes ausgeführt werden, wie der Aargauer Regierungsrat in seiner Botschaft schreibt. Anschliessend wird das Gelände vollständig aufgefüllt und rekultiviert.

Die Gesamtsanierung soll bis Ende 2018 abgeschlossen sein. Dann werden die riesigen Hallen verschwunden sein. Ab dann läuft für weitere zehn Jahre die so genannte Nachsorgephase. In dieser Zeit wird Wasser, das durch die ehemalige Deponie läuft, gefasst und in eine spezielle Kläranlage geleitet. Aber 2028 sollen die Sondermülldeponie Kölliken dann tatsächlich nur noch in den Geschichtsbüchern existieren.

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