Die Universität St. Gallen (HSG) hat im Zuge einer 2018 aufgedeckten Spesen-Affäre Honorarzahlungen von 160'000 Franken an einem anderen Institut unter die Lupe genommen. Nach Abschluss dieser Prüfung sieht der Universitätsrat keine Notwendigkeit für weitere Schritte.
Nach eingehender Prüfung der Honorarzahlungen und einer externen juristischen Begutachtung seien das Rektorat und der Universitätsrat zur Einschätzung gekommen, «dass zusätzliche Abklärungen nicht angezeigt und weitere Schritte nicht angemessen wären», heisst es in einer Mitteilung.
Es ging um Vergütungen von insgesamt 160'000 Franken, die ein HSG-Institut in den Jahren 2014 bis 2018 aus Drittmitteln an zwei Personen zahlte, die im Arbeits- und im Auftragsverhältnis für das Institut tätig waren. Die HSG hatte Ende Oktober über den Verdachtsfall informiert und Abklärungen angekündigt.
Im Ermessensspielraum
Diese Abklärungen ergaben, «dass die fraglichen Leistungen zwar nachträglich nicht in jedem Fall restlos nachvollziehbar sind». Alle Rechnungen und Auszahlungen seien aber von den zuständigen Personen für in Ordnung befunden und visiert worden. «Allenfalls hätte die visierende Person ihre Kontrollpflicht strenger ausüben sollen», schreibt die HSG.
Auch wenn keine weiteren Schritte angezeigt seien, verdeutlichten die Sachverhalte doch «die Notwendigkeit einer Klarstellung einzelner interner Regelungen, einer verbesserten internen Kontrolle, einer Bewusstseinsbildung bezüglich der Verantwortung und einer Neuordnung der Aufsicht über die Institute».