Medizinisches Personal wurde wegen der Covid-19-Pandemie von Flawil und Rorschach ans Kantonsspital St. Gallen verlegt. Einige Wochen lang durften sowieso keine Wahloperationen mehr stattfinden. Nun wird klar, am Spital Flawil wird nach den Sommerferien wieder operiert, «in Rorschach wird jedoch (...) auf eine Wiederaufnahme des OP-Betriebs verzichtet», wie der Verwaltungsrat der Spitalverbunde in einer Mitteilung schreibt. «Es gibt keine Entlassungen», betont Verwaltungsratspräsident Felix Sennhauser. «Wir machen allen Mitarbeitenden, die sich jetzt umorientieren müssen, ein neues Stellenangebot.»
Negative Entwicklung
Als Gründe werden die unsichere Lage aufgrund der Covid-19-Pandemie, die personelle und infrastrukturelle Ausgangslage und die geografische Nähe zum Kantonsspital St. Gallen genannt. Die aktuelle Situation habe «die seit Jahren fortschreitende negative Entwicklung in Bezug auf Auslastung und Ertragslage» nochmals beschleunigt und es gebe schwierige personelle Verhältnisse, besonders für den vierundzwanzig Stunden Betrieb.
Es gibt keine Entlassungen.
Dass in Rorschach keine Operationen mehr durchgeführt werden, in Flawil aber schon, sei ein Entscheid unter Vorbehalt der politischen Entwicklung. «Mit der Einstellung der Chirurgie in Rorschach wird noch nichts umgewandelt», sagt Sennhauser. Dem politischen Entscheid werde nicht vorgegriffen.
Von inakzeptabel bis verständlich
«Das Spital wird geschlossen, bevor der politische Entscheid gefallen ist», sagt SP-Präsident Max Lemmenmeier. Der Entscheid sei inakzeptabel. Anders sieht das der SVP-Fraktionspräsident Michael Götte. Er könne dieses Vorgehen nachvollziehen, räumt aber ein: «Der Entscheid ist sicher speziell, im Wissen, dass wir mitten im politischen Prozess sind.» Auch bei der CVP und der FDP stösst der Entscheid auf offene Ohren. Es sei vernünftig zu reagieren und Kosten zu sparen.