Am Mittwoch wird Urs Baumberger zum Spitalmanager des Jahres im deutschsprachigen Raum gekürt. Übergeben wird ihm der Preis in Berlin an einem internationalen Kongress, bei dem es um Klinik-Marketing geht. Der Begriff des Managers gefällt Urs Baumberger allerdings nicht so sehr: «Lieber wäre mir Unternehmer des Jahres. Ein Unternehmer hat für mich noch ein bisschen mehr Herzblut als ein Manager.»
Urs Baumberger ist seit zehn Jahren Direktor des Kantonsspitals Nidwalden. Als er das Spital übernahm, traf er auf eine schwierige Ausgangslage. Er habe sich mit seinem Team eine Aufgabe gestellt, sagt Urs Baumberger im Gespräch mit SRF News. «Wir wollten als eines der erfolgreichsten Spitäler in der Schweiz in unserer Grössenordnung wahrgenommen werden.»
Teamarbeit ist Baumberger wichtig. So vergleicht der 54-jährige sein Spital auch mit einem Orchester.
Der Dirigent ist verantwortlich für das Stück, welches gespielt wird. Er ist aber auf gute Musiker angewiesen.
Baumberger hat das Niwaldner Kantonsspital ziemlich umgekrempelt. Er renovierte das Spital, wollte eine Infrastruktur, welche den Genesungsprozess positiv unterstützt, führte deshalb unter anderem Parkettboden ein und baute im Spital Businesssuiten für Zusatzversicherte.
Keine Zweiklassengesellschaft
Gegen den Vorwurf, dass Zusatzversicherte den besseren Service erhalten als Grundversicherte, wehrt sich Urs Baumberger. Mit Halb- und Privatversicherten verdiene man Geld. Der Gewinn komme in einen Topf, der allen zu Gute komme. «Wir arbeiten nicht mit goldigen und rostigen Skalpellen».
Der Preis als Spitalmanager des Jahres sei für ihn zwar Ehre aber auf den Lorbeeren ausruhen sei nicht angesagt.
Die Lorbeeren von heute sind der Kompost von morgen.
Herausforderungen für das Kantonsspital Nidwalden gibt es auch weiterhin. 2021 fusionieren die Kantonsspitäler Luzern und Nidwalden.