Der erfolgreichste Basketballverein der Zentralschweiz, Swiss Central Basketball, verbleibt in der Nationalliga A - nach langen Diskussionen darüber, ob sich der Verein freiwillig in die Nationalliga B relegieren lassen solle.
SRF News: Swiss Central Basketball spielt also auch nächstes Jahr in der obersten Liga – warum haben Sie sich überhaupt einen Rückzug überlegt?
Daniel Schriber: Wir haben eine Auslegeordnung gemacht nach unserem Saisonende. Das machen wir aber jedes Jahr. Dabei haben wir wie immer die Situation analysiert, zum einen sportlich, aber auch organisatorisch. Und natürlich haben wir auch die Finanzen angeschaut. Wir sind nicht auf Rosen gebettet und mussten uns deshalb gut überlegen, ob wir oben bleiben. Die Teilnahme in der NLA-Meisterschaft ist nämlich bedeutend teurer als in der Nationalliga B.
Was heisst das in Zahlen?
In der Nationalliga A kostet eine Teilnahme plusminus 60'000 Franken. In der NLB ist es etwa ein Drittel weniger. Aber da kommen noch Kosten dazu. Wir sind zwar ein Amateurverein, aber Basketball ist in der Schweiz eine semiprofessionelle Sportart. Auch wir hatten in der letzten Saison zwei amerikanische Profispieler unter Vertrag. Diese erhalten einen Lohn, eine Wohnung, Versicherung. Das gibt ein Gesamtbudget. Unser letztjähriges Gesamtbudget lag bei knapp 200’000 Franken. Das war am Ende der Tabelle. Das wird dieses Jahr nicht anders sein. Deshalb mussten wir uns gut überlegen, ob es tatsächlich Sinn macht, in der obersten Liga zu bleiben.
Warum haben Sie sich dann trotzdem dafür entschieden?
Als wir im Jahr 2009 Swiss Central Basketball gegründet hatten, war es das erklärte Ziel, einen Basketballverein in der Region zu gründen, der das Tor ist zum Spitzensport für junge, motivierte, willige, talentierte Spieler. Und genau so hat sich dieses Projekt auch entwickelt – zuerst in der NLB, dann vor 3 Jahren mit dem Aufstieg auch in der NLA. Das beweist beispielsweise unsere U17 Mannschaft, die letztes Jahr Schweizer Meister wurde und am nächsten Wochenende wieder um den Titel spielt. Klar ist: Die NLA ist die attraktivere Perspektive als die NLB. Der eine oder andere wäre wohl bei einem Abstieg abgesprungen.
Wie lange können Sie einen Verbleib in der NLA noch leisten?
Wir konnten in diesem Jahr neue Kräfte gewinnen, die auf der organisatorischen Ebene mitarbeiten. Das stimmt uns zuversichtlich, dass wir es mit diesen neuen Kräften schaffen können. Wir fühlen uns auch den Spielern und den Fans gegenüber verpflichtet, die Entscheidung so zu treffen. Aber wenn es nächstes Jahr im Mai wieder gleich aussieht wie dieses Jahr, und wir nur kleine Schritte vorwärtsgekommen sind, dann wird sich die Frage ganz sicher wieder stellen.
Das Gespräch führte Julia Stirnimann.