Die Vorgeschichte: Die Stadt Grenchen hat ca. 20 Kilometer so genannter Duktilguss-Wasserleitungen aus Eisen. Diese wurden Ende der 70er-, Anfang der 80er-Jahre in den Boden gelegt, nicht nur in Grenchen, sondern in vielen Gemeinden der Schweiz. Damals ging man davon aus, dass die Rohre 80 bis 100 Jahre lang halten würden, da sie elastischer waren als die vorher verwendeten Leitungen aus Grauguss.
Der Ist-Zustand: Die Leitungen aus Duktilguss sind heute in einem schlechteren Zustand als erwartet. Sie haben immer wieder Lecks, was grosse Wasserverluste zur Folge hat. Manchmal brechen sie sogar. Dadurch können Strassen beschädigt werden. Entsprechend hoch ist der Wartungsaufwand. Immer wieder müssen die Städtischen Werke Grenchen (SWG) ausrücken wegen Lecks und Rohrbrüchen. Der Grund für den schlechten Zustand der Rohre: Sie rosten zu stark.
Die Gegenmassnahme: Die SWG haben in Berlin eine Firma gefunden, die ein Verfahren entwickelt hat, um den Zustand der Rohre zu untersuchen, ohne dass man sie ausgraben muss. Die Fachleute schicken Strom durch die Leitungen. Dadurch entsteht um die Leitung herum ein Magnetfeld. Dieses kann man mit speziellen Geräten von der Oberfläche her messen. Die SWG hoffen nun, dass sie nach der Auswertung der Daten eine Karte erstellen können, die zeigt, wo Schäden an den Duktilguss-Leitungen vorhanden sind.
Weiteres Vorgehen: Bis Ende Januar wollen die SWG die Daten ausgewertet und Schwachstellen identifiziert haben. Dann will man an gewissen Stellen die Leitungen ausgraben und nachschauen, ob die Messungen mit dem neuen System tatsächlich richtig waren. Ist auf das neue System Verlass, könnte Grenchen in Zukunft Leitungen prophylaktisch reparieren, damit Lecks oder gar Brüche gar nicht mehr auftreten können.