- Unter dem 7,5 Tonnen schweren Granitblock versteckte sich eine Grabkammer.
- Der Inhalt der Grabkammer war erstaunlich gut erhalten: Entdeckt wurden Knochen von 40 Steinzeit-Menschen aus dem Jahr 3300 v. Chr.
- Das Institut für Rechtsmedizin der Universität erforscht seither den Fund. Im Fokus sind die Verwandtschaftsverhältnisse und Ernährungsgewohnheiten der Steinzeitmenschen.
Mit Baggern, Pickeln und «Zahnarztwerkzeugen» machten sich die Archäologen und Archäologinnen des Kantons Bern ans Werk. 11 Monate lang wurde fein säuberlich Schicht für Schicht abgetragen und dokumentiert.
Es ist der Jahrhundertfund im Kanton Bern.
Der Zustand der Grabstätte war erstaunlich gut. «Normalerweise sind solche Grabstätten bereits ausgeraubt, geplündert oder sie wurden bereits im 19. Jahrhundert ausgegraben», sagt Marianne Ramstein vom Archäologischen Dienst des Kantons Bern.
Bei den jüngeren Grabungen sei zudem keine spezielle Schutzkleidung getragen worden, was die DNA-Spuren der Knochen unbrauchbar macht. Deshalb sei der Fund in Oberbipp ein Jahrhundertfund mit internationaler Bedeutung.
Anthropologische Untersuchungen der Universität
Erste Forschungsergebnisse der Universität Bern liegen bereits vor: Es ist gesichert, dass 40 Menschen in der Grabkammer beerdigt worden sind. In welchem Verwandtschaftsverhältnis die Steinzeitmenschen zueinander gestanden sind, wird weiter abgeklärt.
Dazu arbeitet die Universität Bern mit der Universität Tübingen zusammen. Aktuell warten sie auf die Fertigstellung eines biochemischen Speziallabors, das bei der Analyse der DNA-Spuren benötigt wird.
Steinzeitfund
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 6:32 Uhr)