Die Windspitzen von über 120 Kilometern pro Stunde bleiben nicht ohne Folgen: in den Wäldern der Region entstanden erhebliche Schäden. Allerdings sei es für eine abschliessende Bilanz zu früh, sagen Aargauer und Solothurner Forstbehörden.
Viele Förster hätten sich noch kein genaues Bild der Situation machen können, sagt Marcel Murri vom Aargauer Amt für Wald. Vielerorts blockierten umgeknickte Bäume die Waldwege. Diese nun fortzuräumen habe erste Priorität, danach sei auch das Bild der Schäden klarer.
Wälder weiter meiden
«Höchst wahrscheinlich sind die Schäden aber geringer als beim Sturm Lothar», so Murri. Es sei vor allem zu sogenannte Streuschäden gekommen, also dem Umknicken einzelner Bäume. Vereinzelt habe es aber auch kleinere Flächenschäden gegeben.
Das gleiche Bild zeigt sich auch im Kanton Solothurn, wie Kantonsförster Jürg Froelicher sagt. Auch hier sei es zu früh für eine abschliessende Bilanz. Wie auch im Aargau warnen die Solothurner Behörden vor Spaziergängen oder Joggingrunden im Wald. Vor allem wenn noch Wind blase, solle man lieber einen Bogen um den Wald machen, so Froelicher.
Mittlerweile gibt es auch erste Schätzungen zu Schäden, die der Sturm an den Gebäuden verursacht hat. Die Aargauische Gebäudeversicherung (AGV) rechnet mit Sachschäden von vier bis fünf Millionen Franken. Bislang gingen mehr als 1500 Meldungen ein.
Regenfälle verschlimmern Situation
Im Kanton Solothurn geht die Solothurnische Gebäudeversicherung (SGV) von Schäden von mehr als fünf Millionen Franken aus. Bislang erhielt die SGV mehr als 600 Schadensmeldungen. Neben vielen Bagatellschäden wie weggewehten Dachziegeln seien auch grosse Schäden zu verzeichnen, teilte die SGV mit.
Eine hohe Tanne zerstörte einen ganzen Dachstock, und der Sturm hob bei einer landwirtschaftlichen Scheune das Dach ab. An einer Photovoltaikanlage entstand ein Sachschaden von mehr als einer halben Million Franken. Die starken Regenfälle verschlimmern gemäss SGV die Situation bei den offenen Dächern.