2014 wurde die grosse kantonale Unterkunft eröffnet. Zu Beginn war niemand so richtig begeistert. Weder die Verwantwortlichen des Spitals Zofingen, denen das Gebäude gehört, noch die Verantwortlichen der Stadt.
Heute, im Januar 2017, klingt es anders in Zofingen. Die Bilanz nach über zwei Jahren Flüchtlingsbetreuung in der Stadt ist durchaus positiv. Stadt, Kanton und Spital sprechen von einer Win-Win-Situation, das zeigt ein Augenschein vor Ort.
Eine Umfrage in der Stadt Zofingen am Dienstag zeigt, dass die Asylunterkunft das Leben der Stadtbewohner kaum tangiert hat. «Die Flüchtlingen haben gegrüsst und waren ordentlich», sagt ein Anwohner gegenüber SRF.
Die Frage: Warum hats funktioniert?
Die Unterkunft kam zum Beispiel dem Spital ganz gelegen. Das ehemalige Pflegezentrum konnte man zwei Jahre lang dem Kanton vermieten. «Es war für uns aber auch das Gebäude ein Nutzen», sagt Christian Reize, CEO des Spitals Zofingen, im Interview.
Der Kanton konnte auf einen Schlag 150 Personen unterbringen. Und auch die Stadt Zofingen konnte profitieren. Zofingen hat das Kontigent an Asylsuchenden nicht erfüllt. Mit der kantonalen Unterkunft hat sich das geändert, Zofingen hat die Vorgaben erfüllt.
Ein Rezept: Die Anwohner involvieren
Kanton, Stadtrat und Spital haben das Projekt mit Fingerspitzengefühl angegangen. Eine Begleitgruppe wurde gegründet. «Die Gruppe war hier, damit man den Betrieb verfolgen konnte, das war wichtig», sagt Stadtrat Dominik Gresch. Auch Anwohner waren in der Gruppe vertreten.
Aber: Das Vorhaben des Kantons brachte auch Aufwand mit sich. 30 Flüchtlingskinder mussten zur Schule, das war nicht ganz einfach für die Stadt. Man habe viel regeln müssen, die Abfallentsorgung, zum Beispiel, erinnert sich Christian Reize vom Spital.
Nun ist die Asylunterkunft Zofingen Geschichte. Eine Reha baut hier neu. Der Kanton sucht weiterhin Plätze . Ein Teil der Flüchtlinge, die in Zofingen wohnten, ziehen nun nach Oberentfelden, in den ehemaligen Gasthof Rössli. Ab März können sie dort wohnen.