Das Suhrer Lindenfeld ist überregional bekannt. Es arbeitet mit dem Kantonsspital Aarau, gleich nebenan zusammen. Es ist eine spezialisierte Institution für Pflegefälle und hat unter anderem einen Leistungsauftrag für demente Menschen. Das ergänzt die Angebote umliegender Altersheime. Die Bewohner kommen aus dem Aargau, aber auch aus anderen Kantonen. Im Lindenfeld arbeiten über 220 Angestellte. Das Heim hat 150 Plätze.
Nun hat das Pflegeheim nebenan neu gebaut. Ein zweistöckiges Gebäude das «ganz auf die Bedürfnisse von demenzerkrankten Menschen» ausgerichtet ist. 11,2 Millionen Franken kostet der Holzbau total. Das Lindenfeld bezahlt die Investitionen selbst. Die 20 Zimmer sind ausgebucht, man habe bereits eine Warteliste, sagen die Verantwortlichen. Die Zimmer sind für bewegungsfreudige, «weglaufgefährdete» Demenzkranke gedacht. Alles ist als Rundlauf konzipiert, das Haus, der Garten.
Auf den ersten Blick überrascht die Tatsache, dass in Suhr ein Heim für Demenzkranke gebaut wird. In Rupperswil wurde die Demenzabteilung mangels Nachfrage kürzlich geschlossen. In Aarau wird das städtische Altersheim so umgebaut, dass später auch junge Menschen hier wohnen können. Man geht hier mittelfristig von weniger älteren Menschen aus als heute.
«Es braucht verschiedene Demenzabteilungen»
Es brauche überall Demenzangebote, am besten unterschiedliche, sagt Direktor Thomas Holliger im Interview mit SRF. «Wir haben bereits Demenzkranke im Lindenfeld. Die Station wird aber besonders bewegungsfreudigen Menschen nicht gerecht. Deshalb der Neubau. Es ist eine Spezialisierung. Die alte Station für demente Menschen, die Ruhe brauchen, bleibt», erklärt er.
Das Haus am Teich mit 20 Zimmer für Demenzerkrankte sei dringend nötig, sagt Direktor Thomas Holliger weiter. Hier mache man sich für die nächste Generation von Demenerkrankten bereit. Die Nachkriegskinder haben lange die Altersheimlandschaften geprägt. «Nun folgen die 40er-Jahrgänge, und diese erwarten andere Standards», sagt Dominique Deubelbeiss, Leiterin Pflege und Therapien im Lindenfeld.
Liegestühle, Wohnzimmer, die eher an eine Hotellobby erinnern als an ein Altersheim, ein Teich, ein grosser Garten, ein Wellness-Raum: «Die neue Generation ist nicht angepasst, sondern selbstbestimmt. Das berücksichtigen wir», so Deubelbeiss weiter.
Das alte Lindenfeld-Gebäude mit viel Beton ist rund 40 Jahre alt und steht in einem Kontrast zum modernen Neubau aus Holz. Hier gibt es nicht nur «normale» Zimmer für demenzerkrankte und andere pflegebedürftige Menschen.
Tages- und Notfallaufenthalte
Es gibt im neuen «Haus am Teich» neue eine Tages- und Notfallstation. Hier können Demenzkranke für einen halben, einen ganzen oder ein paar Tage einziehen. «So können wir die Angehörigen entlasten», sagen die Verantwortlichen des Lindenfelds.
«Wir haben dann einfach jemanden mehr am Esstisch, Zimmer sind auf der Tagesstation vorhanden», erklärt Dominique Deubelbeiss, Leiterin Pflege und Therapien des Lindenfelds.