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SVP-Krach Thüring und Frehner einigen sich, die Partei hofft auf Ruhe

Sebastian Frehner zieht die Anzeige zurück und Joël Thüring kandidiert nicht als Regierungs- oder Nationalrat.

Die Basler SVP wurde in den letzten Tagen von einem Streit zweier Exponenten durchgeschüttelt. Nationalrat Sebastian Frehner hatte Anzeige gegen Parteisekretär Joël Thüring erstattet, weil dieser die Emails auf seinem Parlaments-Account gelesen haben soll. Die Staatsanwaltschaft begann gegen Thüring zu ermitteln. Der ganze Konflikt schlug auch in den Medien grosse Wellen.

Nun haben sich die beiden Streithäne auf einen Kompromiss geeinigt, schreibt die Partei in einer Mitteilung. Sebastian Frehner zieht seine Anzeige gegen Thüring zurück. Im Gegenzug hat Joël Thüring angekündigt, das Parteisekretariat abzugeben und zudem darauf zu verzichten, in den nächsten Jahren als Regierungs- oder Nationalrat zu kandidieren.

Für Joël Thüring ist dieser Kompromiss einschneidend. Er galt in der Basler SVP als Hoffnungsträger und wurde immer wieder als möglicher Kandidat für den Regierungsrat gehandelt. Ausserdem muss sich Thüring nun beruflich neu orientieren. Als Parteisekretär galt er als Dreh- und Angelpunkt der Basler Kantonalpartei. Thüring versucht trotzdem, optimistisch in die Zukunft zu schauen: «Ich freue mich auf Neues, das nun Platz hat in meinem Leben. Manchmal braucht es klare Schnitte um Neues anzugehen.»

Es ist sicher ein Reputationsschaden für die Partei entstanden.
Autor: Lorenz Nägelin Präsident SVP Basel-Stadt

Die Einigung von Thüring und Frehner wurde durch eine Mediation unter Parteipräsident Lorenz Nägelin erzielt. Nägelin sagt auf Anfrage zum Konflikt der letzten Tage, es gehe nun darum, in die Zukunft zu schauen. Er hoffe, dass nun Ruhe einkehre und man gemeinsam in die Zukunft schauen könne.

Dazu gehört auch, dass Sebastian Frehner für die nächste Legislatur noch einmal als Nationalrat vorgeschlagen wird. Dies wurde Frehner von Parteipräsident Nägelin versprochen. An der kommenden Parteiversammlung dürfte der Streit trotzdem noch einmal zum Gesprächsthema werden.

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