Auf keinen Fall würde er mit Uber arbeiten, sagt ein selbstständig erwerbender Taxifahrer beim Berner Bahnhof. Die Uber-Tarife seien viel zu tief. «So könnte ich nicht überleben, unmöglich!» Ein anderer pflichtet ihm bei: Die Uber-Tarife seien sehr billig. «Das bringt nichts.» Das würde vielleicht als Nebenerwerb funktionieren, aber davon leben könne man nicht.
Andreas Hinterberger vom Uber-Leitungsteam widerspricht der Kritik, die Tarife seien zu tief zum Überleben. Im Gegenteil helfe ein Mitmachen bei der Plattform den Taxifahrerinnen und -fahrern, Leerzeiten zu füllen: «Sie können ihre Auslastung erhöhen, neue Kundschaft gewinnen und letztlich damit auch einen höheren Umsatz erzielen.» Mit Gebrauch der Uber-App komme ein Taxifahrer im Durchschnitt auf einen höheren Umsatz pro Stunde als auf herkömmliche Weise.
An mehr Aufträgen dank der neuen Plattform zweifelt ein Taxifahrer beim Bahnhof Bern – und zwar wegen der grössten Konkurrenz der privaten Fahrdienste: «Wir haben in Bern einen ausgezeichneten öffentlichen Verkehr.» Damit ist Andreas Hinterberger von Uber einverstanden. Es gebe aber zu Randzeiten oder in ländlichen Gebieten durchaus Bedürfnisse, die durch den ÖV nicht abgedeckt würden.
Billiger als angeschrieben
Gemäss dem Berner Taxireglement müssen Taxis als solche gekennzeichnet sein und die Tarife pro Kilometer müssen am und im Fahrzeug angeschrieben werden. Wenn aber jemand über die Uber-Plattform bucht, wird für die Fahrt im Voraus ein Pauschalpreis festgelegt. Dieser kann laut Uber tiefer sein als das, was die Fahrt gemäss den angeschriebenen Tarifen kosten würde.
Wie viele Taxifahrerinnen und -fahrer sich bisher bei Uber für die Region Bern registriert haben, will das Unternehmen nicht sagen. Man habe in den letzten Wochen mehrere Informationsveranstaltungen durchgeführt und sei durchaus auf Interesse gestossen.