Moderne Spielweise: «Wenn wir das Stück klassisch spielen wie zu Schillers Zeiten, schlafen die Leute nach zwei Minuten ein – ich auch.» Jonas Knecht mag es nicht, wenn ein Stück zu verstaubt ist. Er lässt zwar bewusst den Original-Text, massiv gekürzt von 100 auf 50 Seiten, aber es soll nicht Textzeile an Textzeile gereiht werden. Das Stück soll in die Moderne geholt werden, bewusst Brüche stattfinden.
Emotionen im Fokus: So gibt es bei Knechts Räubern eine Spielleiterin, die wie eine Kommentatorin «Stopp» ruft und dem Publikum sagt: Sehen wir einmal genauer hin. Wer ist diese Figur genau? Was fühlt sie? Was macht sie, wenn wir ihr nun diese Information geben? Diese Unterbrüche soll dem Publikum auch helfen, das Stück besser zu verstehen.
Kassenschlager: Als Schauspieldirektor des Theaters St. Gallen muss Jonas Knecht auch darauf achten, dass Stücke genug Zuschauer ins Theater locken. «Die Räuber» sei natürlich auch ein Stück, welches man kennt, wo man hinschaut oder -hört. Das sei auch gut so, meint Knecht. «Es geht nicht darum nur verrücktes, modernes Theater zu machen, sonst wäre das Haus wahrscheinlich halb leer.»