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Thurgauer Behörden empfehlen Kontaktdaten auch bei Gottesdiensten digital erfassen

Unleserliche Handschriften erschweren das Contact Tracing. Veranstalter und Betriebe sollen nun digitale Listen führen.

Zu den Schutzkonzepten vieler Veranstalter und Betriebe gehört die Erfassung von Kontaktdaten der Kunden und Besucher. So soll die Rückverfolgbarkeit im Falle einer Coronainfektion sichergestellt werden. Oft werden die entsprechenden Formulare handschriftlich ausgefüllt.

Die Erfahrung habe gezeigt, dass schwer lesbare, fehlerhafte oder falsche Angaben auf handschriftlich ausgefüllten Formularen das Contact Tracing erschweren, teilt der Fachstab Pandemie des Kantons Thurgau mit. Der Fachstab rät deshalb, die Kontaktdaten digital zu erfassen.

Vorläufig keine Ausweispflicht

Auf welche Weise Bars, Restaurants, Clubs oder andere Betriebe die Daten ihrer Kunden digital erfassen, lässt der Kanton offen. «Uns geht es nicht darum, irgendwelche Formvorschriften zu erlassen», sagt Regierungsrat Urs Martin, Chef des Departements für Finanzen und Soziales. Es gehe darum, dass Personen, welche mit Infizierten in Kontakt geraten sind, rasch kontaktiert werden können.

Wenn sich die Veranstalter nicht am Riemen reissen, müssen wir schärfere Massnahmen ergreifen.
Autor: Urs Martin Thurgauer Regierungsrat

Auf eine Ausweispflicht, so wie dies andere Kantone verfügt haben, wolle man im Kanton Thurgau vorläufig verzichten, sagt Urs Martin: «Wir appellieren an die Eigenverantwortung der Betriebe. Und dabei geht es nicht nur um Discos und Bars, sondern um alle Institutionen – bis hin zum Gottesdienst – die sich auf gut lesbare und idealerweise elektronische Listen konzentrieren sollen.»

Betriebe könnten geschlossen werden

Ob die Kontaktdaten der Kunden oder Besucher nun digital oder handschriftlich erfasst werden, bleibt den Veranstaltern und Betrieben überlassen. Die Rückverfolgbarkeit der Kontakte als Teil der Schutzkonzepte müsse jedoch gewährleistet sein, heisst es beim Kanton. Sollte dies nicht der Fall sein, könne ein Betrieb oder eine Veranstaltung geschlossen respektive beendet werden.

Das Ziel sei es, dass das Contact Tracing möglichst gut funktioniere, sagt Regierungsrat Urs Martin: «Wenn sich die Veranstalter nicht am Riemen reissen, müssen wir schärfere Massnahmen ergreifen.»

Regionaljournal Ostschweiz, 17:30 Uhr ; 

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