Luzern stöhnt unter den Hunderten von Reisecars, die täglich Tausende von Touristen für einen schnellen Einkauf ins Zentrum bringen. Es gibt politischen Druck, die Cars an den Stadtrand zu verbannen, was wiederum das Uhren- und Schmuckgewerbe alarmiert. Es fürchetet, dass die Kundschaft gleich nach Interlaken weiterfährt. Dort kann man 150 bis 200 Cars pro Tag verkraften.
Deshalb koordiniert die SP Luzern nun eine neue Idee mit den Parteikollegen im Berner Oberland: Wer seine Fahrgäste im Zentrum ein- und aussteigen lässt, soll zahlen. Ein Ticket für 120 bis 160 Franken pro Fahrzeug, so der Vorschlag.
Die SP Interlaken findet die Idee prüfenswert
«Es macht Sinn, dass sich die SP Luzern und Interlaken austauschen», sagt Hans Romang, SP-Fraktionschef im Interlakner Gemeindeparlament. Es will vom Gemeinderat eine Antwort, ob das Luzerner Modell auch in Interlaken funktionieren würde. «Die Cartouristen sind ein Wirtschaftsfaktor. Aber die Bevölkerung hat signalisiert, dass sie Verkehrsberuhigung wünscht.»
Der finanzielle Effekt ist für Hans Romang zweitrangig. Aber ein Car-Ticket von 120 Franken könnte die Gemeindekasse durchaus aufbessern. Da kommen pro Hochsaison-Woche locker 100'000 Franken zusammen.