Obwohl es beim Klanghaus Toggenburg und dem Campus der HSG um total über 180 Millionen Franken ging, betrug die Stimmbeteiligung am Wochenende lediglich 26 Prozent. Gemäss Thomas Oegerli von der kantonalen Fachstelle für Statistik ist das die tiefste Stimmbeteiligung seit 11 Jahren.
Das ist die tiefste Stimmbeteiligung seit 11 Jahren.
Schaut man die einzelnen Gemeinden an, so gab es in Flums die tiefste Stimmbeteiligung (15,3 Prozent) und in Wildhaus-Alt St. Johann die höchste (55,1 Prozent).
Unumstrittene Vorlagen
Die Stimmberechtigten im Kanton St. Gallen haben beide kantonalen Vorlagen angenommen. Einerseits sagten sie Ja zum neuen Campus der Universität St. Gallen, der den Kanton St. Gallen 160 Millionen Franken kostet. Andererseits befürworteten sie den Bau des Klanghauses Toggenburg für rund 23 Millionen Franken.
Beide Vorlagen haben nicht polarisiert.
Der Politologe Patrick Emmenegger von der Universität St. Gallen sieht einen Hauptgrund für die tiefe Stimmbeteiligung: «Beide Vorlagen haben nicht polarisiert und sind deshalb auch nicht kontrovers diskutiert worden.»
Wenn man im Sarganserland zuhause ist und es wird über einen Campus in der Stadt St. Gallen diskutiert, dann tönt das zumindest sehr weit weg.
Er mache deshalb auch ein gewisses Desinteresse beim Stimmvolk aus, so Emmengger. Zudem hätten sich alle grossen Parteien (ausser die SVP beim Klanghaus) und auch die Regierung hinter die Vorlagen gestellt.
Eine weitere Rolle hat laut Emmenegger gespielt, dass solche Bauvorlagen – obwohl es um über 180 Millionen Franken ging – nicht alle stimmberechtigten Personen im Kanton gleichermassen interessieren. «Wenn man im Sarganserland zuhause ist und es wird über einen Campus in der Stadt St. Gallen diskutiert, dann tönt das zumindest sehr weit weg.» Gleichwohl sei die kantonale Politik für das alltägliche Leben von ausserordentlicher Bedeutung, betont der Politologe.