Neuorganisation trifft Kanton als Eigentümer:
- Die Axpo gehört verschiedenen Kantonen und ihren Elektrizitätswerken.
- Dazu gibt es einen Gründungsvertrag aus dem Jahr 1914.
- Der sei veraltet, der Strommarkt heute ganz anders aufgestellt, finden die Eigentümer. Sie wollen den Gründungsvertrag erneuern.
- Zudem soll der Axpo-Verwaltungsrat entpolitisiert und verkleinert werden. Regierungsräte hätten neu keinen Einsitz mehr.
- Der Kanton Aargau besitzt 13.9 Prozent der Aktien, die AEW Energie AG (auch im Besitz des Kantons) hält rund 14 Prozent der Aktien.
- Die Aargauer Regierung will sich nicht aus der Axpo zurückziehen. Der Verkauf der Aktien sei kein Thema, sagt Regierungsrat Stephan Attiger gegenüber SRF.
- Sie überlegt sich, ob sie in die neu gegründete Tochterfirma Axpo Solutions investieren will.
Derzeit sitzen viele Regierungsmitglieder der Axpo-Kantone gleichzeitig im Axpo-Verwaltungsrat sowie in den Aufsichtsgremien ihrer kantonalen Elektrizitätswerke. Dies führe immer wieder zu Rollen- und Interessenskonflikten, teilten die Axpo-Kantone weiter mit.
Wir bekennen uns klar zur Axpo und wollen keine Beteiligungen veräussern.
Die Aargauer Regierung steht hinter dem Badener Stromkonzern. Ein Rückzug der Aktien sei kein Thema, bestätigt Regierungsrat Stephan Attiger im Interview mit Radio SRF. Die Axpo hat in Baden 4300 Vollzeitstellen. Sie ist ein wichtiger Arbeitgeber im Kanton.
Neues Tochterunternehmen soll helfen
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Neu plant die Axpo einen Befreiungsschlag. Sie will ein neues, gewinnbringendes Unternehmen gründen – Axpo Solutions.
Darin sollen verschiedene Geschäftsbereiche zusammengefasst werden; einen Teil der Wasserkraft in der Schweiz, dann auch die Axpo-Beteiligungen an Windkraftwerken in der Nordsee. Und weiter sollen auch die profitablen Netze und der Stromhandel in die neue Firma eingebracht werden.
Dieses neue Unternehmen soll in den kommenden zwei Jahren aufgebaut werden. Ob es auch an die Börse kommen soll, ist derzeit noch offen.
Es ist die einzige Chance, die Wasserkraft in Schweizer Händen zu halten.
In die neue Firma Axpo Solutions können Externe investieren. Die Axpo Holding behalte aber die Kontrolle über die Tochtergesellschaft. Es bestehe damit kein Risiko, dass Mehrheiten der Firma verkauft werden, an ausländische Investoren zum Beispiel, sagt Regierungsrat Stephan Attiger im Interview mit SRF. Die Wasserkraftwerke sollen also nicht an die Chinesen verkauft werden, wie auch schon spekuliert wurde.
Stephan Attiger sieht in der neuen Firma grosse Chancen für die Zukunft der Axpo. In diesem Bereich lasse sich das Geld erwirtschaften, das man mit dem alten Kraftwerkpark verliere, sagt er im Interview. Aber dazu brauche die neue Firma Kapital. Und Stephan Attiger kann sich vorstellen, dass auch der Aargau in die Axpo Solutions investiert.