In der Schweiz setzen mehr und mehr Landwirtschaftsbetriebe auf die Direktvermarktung und verkaufen ihre Produkte direkt ab Hof. Gemäss dem Bundesamt für Statistik hat die Zahl der Direktvermarktungs-Betriebe in den letzten Jahren stark zugenommen.
Auch am Kanton Thurgau geht dieser Trend nicht spurlos vorbei. Dort ist die Zahl der Direktvermarkter in der Landwirtschaft gemäss dem landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg von 2000 bis 2018 um 50 Prozent im Bereich Gemüse, Obst und Beeren gestiegen. Einer der Betriebe: Die «Pflückfrisch»-Stände der Oettli Obst GmbH aus Amriswil mit Geschäftsführer Markus Oettli.
Der 30-jährige Markus Oettli und sein Team von unterdessen rund 50 Mitarbeitenden beliefern zwischen Juni und August die insgesamt 12 Pflückfrisch-Stände in der Ostschweiz mit frischen Beeren, Kirschen oder Aprikosen. Alle Produkte bezieht er von Bauern aus der Region Amriswil.
Einer von Oettlis Produzenten ist Markus Lauchenauer aus Sulgen. Der Landwirt baut seit 17 Jahren Kirschen an und schätzt die Zusammenarbeit mit «Pflückfrisch»: «Das funktioniert. Wir können praktisch die ganze Kirschen-Ernte ab Hof oder via Markus Oettli verkaufen.»
Seit 2016 betreibt Markus Oettli die «Pflückfrisch»-Stände. 2017 fiel das komplette Geschäft wegen des Frosts aus. «Ich habe von Null angefangen, war naiv und musste auch oft Lehrgeld bezahlen», sagt Oettli. Aktuell rentieren seine «Pflückfrisch»-Hüsli noch nicht, obwohl er viel investiert hat. «Ich bin aber guter Dinge und strebe ein moderates Wachstum an.»