Bei der Budget-Debatte im Grossen Gemeinderat wehte dem Winterthurer Stadtrat am Montagabend ein eisiger Wind entgegen. Zwar sieht das Budget fürs kommende Jahr einen Gewinn von 3.7 Millionen Franken vor und linke Parteien sind mit der Arbeit der Winterthurer Regierung zufrieden. «Es ist ein Budget, mit dem ich gut leben kann», so Gemeinderat Christian Griesser (Grüne). Doch die bürgerliche Mehrheit im Parlament kritisierte das Budget.
Laut Prognosen droht Winterthur bis 2023 ein Defizit von über 50 Millionen Franken. FDP-Gemeinderat Urs Hofer kritisierte, die Stadt steuere auf einen Eisberg zu: «Wir sind mit der Arbeit des Stadtrates unzufrieden.» In drei Jahren sei Winterthur bankrott.
Die Regierung gibt uns das Gefühl, dass nicht gespart werden muss.
Auch SVP-Gemeinderat Thomas Wolf forderte, dass Winterthur mehr Geld einspare. «Uns drohen riesige Kosten und die Regierung gibt uns das Gefühl, dass nicht gespart werden muss.» Wolf kritisiert etwa, dass der Stadtrat im Budget fürs kommende Jahr 60 zusätzliche Stellen schaffen will.
Winterthur ist eine wachsende Stadt, die mehr Personal benötigt.
Dieser Ausbau sei aufgrund des Bevölkerungswachstums in Winterthur notwendig, argumentierte wiederum Finanzvorsteher Kaspar Bopp (SP). «Winterthur ist eine wachsende Stadt, die mehr Personal benötigt.» Das Budget fürs nächste Jahr sei ausgeglichen. Kaspar Bopp hat das Budget von seiner Vorgängerin und Parteikollegin Yvonne Beutler übernommen.
Rotstift angesetzt
Die Bürgerlichen Parteien haben am Montagabend bereits erste Kürzungen vorgenommen. So haben sie etwa bei den Informatikdiensten geplante Stellen im Budget gestrichen. Die geplante Lohnerhöhung für das städtische Personal dürfte ebenfalls einen schweren Stand haben. Diese Debatte findet nächste Woche statt, wenn die Budgetberatung fortgesetzt wird.