Gutes Geschäftsjahr: Die Brugg Kabel AG (Brugg Cables) schaut nach eigenen Angaben auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurück. Man habe sich «trotz widrigem Marktumfeld gut behaupten können», heisst es in einer Mitteilung. Die Traditionsfirma machte demnach im vergangenen Jahr 149 Millionen Franken Umsatz, ein Plus von 9 Prozent. Auch aktuell sei die Auftragslage trotz Corona-Pandemie «sehr erfreulich», die Auftragsbücher seien voller als vor einem Jahr.
Schwierige Phase überstanden: 2013 musste Brugg Cables Stellen abbauen, 2016 folgten rund 60 Stellen, die gestrichen wurden. 2019 wurde bekannt, dass das Traditionsunternehmen in grossen Schwierigkeiten steckt. 120 oder sogar 180 Stellen waren in Gefahr, hiess es beim Industrieunternehmen. So schlimm kam es nicht.
Der Stellenabbau ist zum Glück so nicht passiert. Die Kabelfabrik Brugg kann nun doch weiter existieren.
Im vergangenen Jahr wurden nicht 180, sondern 56 Stellen gestrichen. Vor allem externe Stellen, in der Administration zum Beispiel, sagt Brugg Cables. Ein grösserer Stellenabbau konnte mit dem Verkauf nach Italien verhindert werden. Die Terna mit Sitz in Rom hat Brugg Cables per 1. März 2020 übernommen. Terna ist in Europa die grösste Stromnetzbetreiberin, weltweit ist sie Nummer drei.
Traditionsfirma im Wandel: Die früheren Kabelwerke, heute Brugg Cables Terna, haben sich gewandelt und sind fit für die Zukunft, sagt CEO Samuel Ansorge gegenüber SRF. Brugg Cables macht nicht nur Kabel in der Brugger Kabelfabrik, sondern ganze Kabelsysteme und den Unterhalt der Anlagen. Man werde damit mehr zum Dienstleister. Zudem könne man von der Energiewende profitieren, so CEO Ansorge: «Für jeden Euro, der in ein neues Kraftwerk fliesst, muss mehr als ein Euro in die Übertragungsleitung investiert werden. Davon profitieren wir».
Corona-Krise? Nicht in Brugg: Brugg Cables arbeitet weiterhin in drei Schichten, Montag bis Freitag, fast zu 100 Prozent. Man habe bereits im Januar alles vorbereitet, weil man vom Werk in China lernen konnte, sagten die Verantwortlichen vor den Medien. Ein dreistufiger Plan habe die Firma auf die Coronakrise vorbereitet. Dass Stufe drei wirklich eintrete, habe überrascht, werde nun aber praktiziert. Alle arbeiten mit Masken, die Schichten begegnen sich nicht, Pausenräume werden desinfiziert. Projekte seien verschoben aber nicht abgesagt. Unter dem Strich rechne man mit etwa fünf Prozent Umsatzeinbusse aufgrund der Corona-Pandemie, so Brugg Cables.