Es geht voran mit der Südwestumfahrung Sins. Wo in Zukunft der Tunnel Letten durchführt, ist heute eine riesige Baugrube, denn die Röhre wird im Tagbau erstellt. Bis im März 2020 soll der Aushub fertig sein.
Doch mit Baggern und Spitzhammer kommen die Arbeiter nicht mehr voran. Projektleiter Erhard Wyss greift deshalb nun zu gröberem Geschütz. Man plane ab Montag sogenannte «Lockerungssprengungen», heisst es in einer Mitteilung des Baudepartements.
SRF: Erhard Wyss, warum braucht es jetzt Sprenungen?
Wir haben kompakten Fels angetroffen, der nicht zerklüftet ist. Diesen müssen wir nun lockern.
Das heisst, Sie sprengen nicht einfach den ganzen Fels weg, sondern wollen ihn lockern, damit man ihn besser ausgraben kann?
Ja, das ist so. Durch möglichst sanfte Sprengungen brechen wir ihn auf. Mit Grossbaggern entfernen wir ihn dann.
War es eine Überraschung für Sie, dass der Fels so kompakt ist?
Teils, teils. Ich mache nun schon den achten Tunnel für den Kanton Aargau. Und noch nie haben wir Sprengungen gebraucht. Wir wussten aber, dass wir hier auf speziellen Fels treffen würden.
Deshalb waren die Lockerungs-Sprengungen in der Baumeister-Submission schon aufgeführt. Wir haben also damit gerechnet, dass Sprengungen notwendig sein könnten.
Sprengungen – das klingt nach Lärm und Erschütterungen. Wie gross ist denn das Risiko, dass die Bewohner der Häuser in der Umgebung von den Sprengungen etwas mitbekommen?
Wir haben schon Testsprengungen gemacht und die Anwohner darüber informiert. Es kamen keine Rückmeldungen. Wir gehen deshalb davon aus, dass die umliegenden Gebäude keine Schäden davontragen werden.
Das Gespräch führte Maurice Velati.