Darum geht es: Der neue, kommunale Siedlungsrichtplan zeigt die Entwicklung der Stadt Zürich in den nächsten 20 Jahren auf. Er soll sicherstellen, dass das geplante Wachstum von zusätzlich rund 90'000 Menschen in der Stadt qualitativ gut erfolgt.
Wie soll die Stadt wachsen? In seiner überarbeiteten Version des kommunalen Siedlungsrichtplans und des Richtplans für den Verkehr hat der Stadtrat verschiedene Einwendungen von Parteien, Verbänden und Privatpersonen berücksichtigt. Dazu gehören unter anderem Folgende:
- In Zürich Seebach und Schwamendingen soll nicht so stark verdichtet werden, wie ursprünglich geplant.
- Der Zweitwohnungsmarkt, z.B. Vermietungen auf Plattformen wie Airbnb, wird von der Stadt beobachtet.
- Die Stadt investiert mehr in die Quartierentwicklung und in den Klimaschutz.
- Um Platz zu schaffen für mehr Grünraum, Velowege und Fussgänger, sollen in der Innenstadt 10 Prozent der Parkplätze abgebaut werden.
Das sagen die Parteien: Grundsätzlich werden die positiven Ansätze begrüsst, bei jeder Partei folgt aber ein grosses ABER: So beklagen SP, AL und EVP, dass die Verdichtung zu schnell erfolgt und die soziale Abfederung fehlt. Konkret befürchten sie, dass mit der Verdichtung günstiger Wohnraum verschwindet und viele alteingesessene Mieterinnen und Mieter aus der Stadt verdrängt werden. Die Bürgerlichen kritisieren den Abbau von rund 770 Parkplätzen. Die Läden seien darauf angewiesen, sagen FDP und SVP. Die Grünliberalen begrüssen die positiven Ansätze beim Klimaschutz und den Parkplatzabbau.
So geht es weiter: beide Richtpläne werden in einer Sonderkommission des Stadtparlaments beraten. Bis sich die Parteien gefunden haben und Kompromisse geschmiedet sind, wird es 2021. Sollten die bürgerlichen Parteien nicht einverstanden sein, könnte es zu einem Referendum kommen. Dann käme der Richtplan an die Urne. Schliesslich muss auch noch der Kanton Zürich sein Einverständnis geben.