Der Vorschlag des grünen Zürcher Baudirektors Martin Neukom, Tempo 30 punktuell auch auf Kantonsstrassen einzuführen, löst bei den Mitgliedern des Kantonsrats verschiedene Reaktionen aus. Bei den Vertretern der Grünen findet Neukoms Idee logischerweise Anklang. Aber auch bürgerliche Vertreter stehen der Sache positiv gegenüber.
Zum Beispiel Jörg Kündig, freisinniger Gemeindepräsident von Gossau und Präsident des Zürcher Gemeindepräsidentenverbands. «Wir haben verschiedene Gemeinden, durch deren Zentren eigentliche Schnellstrassen führen. Das Bestreben ist da, solche Zentren aufzuwertem. Deshalb ist eine solche Idee bei den Gemeinden längst Gegenwart.»
Die Idee ist bei den Gemeinden längst Gegenwart.
Laut Kündig ist Tempo 30 die bessere Lösung als Umfahrungen, denn diese seien sehr schwer zu realisieren, da man zusätzliches Land benötige. SVP-Kantonsrat Christian Lucek widerspricht: «Kantonsstrassen haben ein ganz klares Leistungsziel. Der Verkehr soll hier flüssig und zügig durchkommen.» Die SVP wehre sich deshalb vehement gegen Tempo 30-Zonen.
Kantonsstrassen haben ein ganz klares Leistungsziel.
Dennoch hat Martin Neukoms Idee im Parlament gute Chancen, wenn sie als Vorlage in den Rat kommt. Denn mit den Stimmen von SP, Grünen, GLP, EVP und AL könnte das Geschäft durchkommen.