Eines ist sicher: An Ivo Corvini kommt man in der Römisch-katholischen Kirche Basel-Landschaft derzeit nicht vorbei. Bei manchen gilt der Präsident des Landeskirchenrats als Macher, als Stratege, der auch einmal einen unbequemen Entscheid umsetzt. Andere halten hingegen ihn für einen Machtmenschen. So habe er auch bei der Aufkündigung der Fachstelle «katholisch.bs.bl» eigenmächtig gehandelt.
Rücktrittsforderungen
Den Entscheid diese Fachstelle aufzuheben steht am Ursprung der aktuellen Kontroverse um Corvini. Der Landeskirchenrat fällte diesen Entschluss ohne mit der Pastoralkonferenz Rücksprache zu nehmen, in welcher sich die Seelsorgerinnen und Seelsorger des Kantons regelmässig austauschen. Dieses Vorgehen ist vielen sauer aufgestossen. Das einseitige Vorpreschen des Kirchenrats sei inakzeptabel, es wurden sogar Rücktrittsforderungen laut.
Dieser Fall stehe beispielhaft für das Auftreten Corvinis. Schon als Landrat und Präsident der Justizkommission habe er die anderen Mitglieder zeitweise übergangen und bei der Präsentation eines Berichtes die eigene Meinung einfliessen lassen. Im Landeskirchenrat lasse sich nun ein ähnliches Muster beobachten, Corvini stelle seine persönliche Meinung als Standpunkt des gesamten Gremiums dar.
Durchsetzungsstark, so zeigte sich Corvini auch im Privatleben. Damit er seine heutige Frau, die ehemalige CVP-Präsidentin Sabrina Mohn in der Kirche heiraten konnte, liess er seine erste Ehe aus formellen Gründen auflösen. Ein Vorgang der in der Katholischen Kirche äusserst selten geschieht.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)