Zwar wird Glyphosat vom Bund weder für Vögel und Säugetiere noch für Insekten als schädlich eingestuft. Trotzdem ist der Wirkstoff umstritten, seit einige Studien das Herbizid als «wahrscheinlich krebserregend» einstufen.
Kantonsrat Stefan Oser (SP, Hochstetten-Flüh) will deshalb erreichen, dass der Kanton Solothurn kein Glyphosat mehr einsetzt. Die Werkhof-Mitarbeiter sollen das Unkraut auf Kantonsstrassen, Böschungen und Grünstreifen umweltverträglich bekämpfen, fordert Oser in einem Vorstoss. Der Kanton solle «eine Art Vorbildfunktion» wahrnehmen.
«Nur in Ausnahmefällen»
Die Solothurner Regierung hat nun auf den Vorstoss geantwortet. Sie betont, der Kanton bekämpfe Unkraut schon heute vorzugsweise mit mechanischen Methoden wie regelmässigen Strassenreinigungen, Abranden, Abkratzen, Ausreissen und mit Abflammgeräten.
Glyphosat werde «grundsätzlich nur in Ausnahmefällen und sehr zurückhaltend» eingesetzt. Verwendet werde es vor allem zur Einzelstockbehandlung von Neophyten: «Insbesondere die Bekämpfung des Japanischen Knöterichs erweist sich mit anderen Methoden als unverhältnismässig aufwändig».
«Verhältnismässig»
Der Kanton Solothurn setzt das glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel «Roundup» ein. Im Jahre 2017 waren es 34 Liter. Die Regierung hält das mit Blick auf die heute noch aufwändigen Alternativen für verhältnismässig. Zum Vergleich: 2015 wurden in der ganzen Schweiz 230 Tonnen Glyphosat eingesetzt (siehe Textbox).
Ganz auf Glyphosat verzichten will die Regierung erst, wenn neue Bekämpfungsmethoden zur Verfügung stehen, mit denen man dem Japanischen Knöterich mit weniger Aufwand den Garaus machen kann.