Die Glarner Kantonalbank (GLKB) hat ein seit Jahren laufendes Gerichtsverfahren gegen frühere Verantwortliche mit einem Vergleich abgeschlossen. Die Kantonalbank erhält nun insgesamt 5 Millionen Franken, die Gerichtskosten werden zwischen der Klägerin und den Beklagten geteilt.
Eine Fortsetzung des Streits beim Kantonsgericht mit einer erneuten Möglichkeit der Anfechtung hätte «mit Sicherheit noch Jahre gedauert», begründet die GLKB die Einigung.
Aggressive Expansionspolitik
Bei der 2010 eingereichten Klage ging es um die aggressive Expansionspolitik der Bank unter dem ehemaligen Geschäftsleitungsvorsitzenden Bernt Arpagaus in den Jahren 2005 bis 2007. Nach der gescheiterten, unfreundlichen Übernahme der Bank Linth brachten faule Kredite das Institut in Schieflage. 2008 musste die GLKB Wertberichtigungen von 97 Millionen Franken und einen Jahresverlust von rund 56 Millionen Franken ausweisen.
Das Kantonsgericht Glarus hatte die Klage 2015 zwar teilweise gutgeheissen und die ehemaligen Verantwortlichen zu Schadenersatzzahlungen von 16 Millionen verurteilt. Diese reichten allerdings Berufung beim Obergericht ein. 2018 wies das Obergericht das Verfahren wieder ans Kantonsgericht zurück.
Ein Wermutstropfen bleibt
Die Glarner Regierung begrüsse die Einigung, sagt Regierungsrat Rolf Widmer auf Anfrage. Jetzt könne man die Vergangenheit ruhen lassen und die Kräfte auf die Zukunft fokussieren. Ein Wermutstropfen bleibe jedoch. Ehemalige Bankräte hätten gegen den Kanton geklagt, damit man sie schadlos halte. Heisst: Sie verlangen, dass der Kanton ihre Anwaltskosten deckt. Der Kanton bezahlt nun aufgrund des Staatsachtungsgesetzes vorerst einmal 240'000 Franken. Man müsse aber damit rechnen, dass das Verfahren wieder aufgenommen werde.