Die Obwaldner Regierungsrätin Maya Büchi-Kaiser von der FDP will nicht Frau Landammann – also Regierungspräsidentin - werden. Das hat die Staatskanzlei mitgeteilt. Büchi ist zurzeit Statthalterin und wäre nach dem Anciennitätsprinzip an der Reihe, vom Kantonsrat zur Regierungspräsidentin fürs nächste Amtsjahr gewählt zu werden. Mit ihrem Verzicht bricht sie ein ungeschriebenes Gesetz.
«Mir ist bewusst, dass dies ein ungewöhnlicher Entscheid ist», sagt Maya Büchi. Sie wolle ihre Kraft und Energie jedoch auf die anstehenden Aufgaben als Finanz- und Gesundheitsdirektorin zu konzentrieren. «Obwalden steht vor grossen finanziellen Herausforderungen.» Zudem sei jetzt noch die Coronakrise hinzugekommen, was die Situation weiter verschärfe. «Wir arbeiten mit Nachdruck daran, die Finanzen wieder auf eine saubere Basis zu stellen.»
«Bewältigung der Aufgaben oberste Priorität»
Als eine weitere grosse Aufgabe bezeichnet Büchi die Gesundheitspolitik. Es gelte, für Obwalden die Akutversorgung langfristig zu sichern und das Kantonsspital zu einem zukunftsfähigen Gesundheitsbetrieb zu entwickeln. Erst kürzlich musste Obwalden dem Kantonsspital mit einer Finanzspritze unter die Arme greifen, weil es die Ausfälle wegen der Coronakrise nicht alleine stemmen konnte.
Die Bewältigung dieser Aufgaben habe für sie oberste Priorität, erklärt Büchi. Sie erfordere ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Sie ordne ihre Bereitschaft, das Landammann-Amt auszuüben, der Bewältigung der Herausforderungen unter. «Es ist eine politische Ehre, dem Regierungsrat vorzustehen, deshalb ist mir der Entscheid auch nicht leicht gefallen. Doch ich muss an die Bevölkerung denken und meine persönlichen Befindlichkeiten zurückstellen.»
Es obliegt nun den Fraktionen, dem Kantonsrat für das Amt des Regierungspräsidenten Vorschläge zu machen. Gemäss dem Turnus wäre als nächster Bildungsdirektor Christian Schäli an der Reihe, wie es bei der Staatskanzlei heisst.