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Viele leere Betten In Zürich zeichnet sich ein Hotelsterben ab

Das Luxushotel Atlantis hat bereits seine Türen geschlossen. Doch das ist wohl nur der Anfang, sagt der Hotelfachmann.

Die Stadt Zürich war noch nie eine klassische Feriendestination. In diesem Sommer bemühen sich jedoch Zürich Tourismus genauso wie die Hoteliers darum, zumindest einen Teil der fehlenden ausländischen Gäste mit Touristen aus der Schweiz zu ersetzen.

Drei von vier Betten bleiben leer

Die Bilanz nach knapp der Hälfte der Sommerferienzeit fällt jedoch ernüchternd aus. Die Hotelbetten in der Stadt Zürich seien aktuell zu rund 20 bis 30 Prozent ausgelastet, sagt Jörg Arnold, Direktor dreier Zürcher Luxushotels und Vorstandsmitglied des Branchenverbands HotellerieSuisse. «Für die Hotels sieht es immer noch sehr schlecht aus», stellt Arnold deshalb fest.

Dabei verzeichnet Hoteldirektor Arnold in seinen drei Häusern durchaus mehr Gäste aus dem Inland als in anderen Jahren. Im Hotel Widder beispielsweise installierte er ein durchsichtiges Zelt auf der Dachterrasse, das bis Ende August ausgebucht ist, trotz seines stolzen Preises. Alles in allem habe man die heimische Gästezahl verdoppeln können, von durchschnittlich rund 15 Prozent auf 30 Prozent. Auch dann bleiben aber immer noch 70 Prozent der Hotelbetten leer.

Schweizer Markt zu klein für Zürich

Bei Zürich Tourismus ist man sich dem Problem bewusst. «Zürich ist nun mal keine klassische Feriendestination», sagt Mediensprecher Ueli Heer. Die verschiedenen Aktionen für diesen Sommer liefen eigentlich ganz gut. Aber: «Familien machen hier nicht zwei Wochen Urlaub, deshalb liegen wir bei den Übernachtungszahlen immer noch auf sehr tiefem Niveau.» Das Geschäft mit den Touristen aus Übersee, aus Asien, den USA und dem arabischen Raum, kann also nicht einfach wieder wettgemacht werden.

Hotelier Jörg Arnold sieht deshalb schwierige Zeiten auf die Hotels in der Stadt Zürich zukommen. Dass nach dem Luxushotel Atlantis am Fusse des Uetlibergs bald weitere Hotels schliessen dürften, hält er für unvermeidlich: "Es hat nicht jeder einen finanzkräftigen Investor im Hintergrund, der durch die Krise hilft", sagt er gegenüber Radio SRF. Bereits nehme die Zahl der Kündigungen in der Zürcher Hotelbranche zu. Treffen könne es dabei Häuser in jedem Segment, von der einfachen Absteige bis hin zur grossen Hotelkette.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 12:03 Uhr ; 

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