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Es kommt zum Gerichtsprozess, weil ein Polizist zu viel erzählt haben soll
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 10.08.2020. Bild: Keystone
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Vierfachmord Rupperswil Hat ein Polizist geheime Informationen ausgeplaudert?

  • Ein Offizier der Aargauer Kantonspolizei muss sich wegen Amtsgeheimnisverletzung vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft fordert eine bedingte Geldstrafe und eine Busse.
  • Angeklagt ist der Polizeioffizier wegen mehrfacher Amtsgeheimnisverletzung und mehrfach versuchter Anstiftung zum falschen Zeugnis. Das teilen die Aargauer Gerichte mit.
  • Der Mann soll geheime Informationen aus den Ermittlungen zum Vierfachmord von Rupperswil weitergegeben haben. Dies an zwei Personen aus seiner Familie.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Polizeioffizier vor, zwei Personen aus seinem familiären Umfeld geheime Ermittlungserkenntnisse zum Vierfachmord Rupperswil weitergegeben zu haben. Zudem soll er versucht haben, eine Person zu beeinflussen. Diese sollte den Mann entlasten, falls sie von der Polizei oder der Staatsanwaltschaft in diesem Zusammenhang befragt würde.

Der Mann soll die Details erzählt haben, als der Täter im Mordfall noch nicht gefasst war und die Fahndung noch lief. Die Einzelheiten der Ermittlung waren zu diesem Zeitpunkt geheim.

Der Vierfachmord von Rupperswil

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Am 21. Dezember 2015 klingelt ein Mann bei einem Haus im aargauischen Rupperswil. Er gibt an, dass er als Schulpsychologe arbeitet und wird von der 48-jährigen Mutter eingelassen. Im Haus trifft er zudem auf ihre beiden Söhne und die Freundin des älteren Sohnes.

Der Mann bedroht den jüngeren Sohn mit einem Messer und zwingt die Mutter, ihren anderen Sohn und dessen Freundin zu fesseln. Anschliessend schickt er die Frau zu verschiedenen Banken, um Geld abzuheben.

Nach ihrer Rückkehr wird auch die Mutter gefesselt. Der mutmassliche Täter missbraucht in einem separaten Raum den 13-jährigen Jungen, bevor er im Anschluss alle vier Opfer tötet. Dann legt er Feuer.

Die Polizei setzt eine 40-köpfige Sonderkommission ein und kann den mutmasslichen Täter im Mai 2016 fassen. Die Behörden hatten für Hinweise die rekordhohe Belohnung von 100'000 Franken ausgesetzt, allerdings ohne Erfolg. Der Vierfachmord von Rupperswil gilt als eines der brutalsten Verbrechen in der Schweizer Kriminalgeschichte.

Die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau fordert eine bedingte Geldstrafe von 270 Tagessätzen und eine Busse von 5000 Franken. Die Gerichtsverhandlung findet Ende August vor dem Bezirksgericht Baden statt.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 10.8.2020, 12:03 Uhr;

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