Das Coop-Verteilzentrum in Schafisheim AG oder die Verteilzentren der Migros in Suhr AG oder Neuendorf SO arbeiten fast rund um die Uhr. Die Coronakrise fordert die Detailhändler: «Während wir an ruhigen, normalen Tagen in Suhr 5500 Paletten pro Tag verarbeiten, sind es momentan in Suhr bis zu 10'000 Paletten. Das ist eine unglaubliche Warenmenge, die hier bereitgestellt wird», sagt Marcel Schlatter, Mediensprecher des Migros Genossenschaftsbunds.
Das ist eine unglaubliche Warenmenge.
Die Verarbeitung der vielen Waren wirkt sich natürlich auch auf den Schichtbetrieb der Migros in Suhr aus. «Wir arbeiten in Sonderschichten, in der Nacht, auch am Sonntag. Das ist ein riesiger Effort unserer Mitarbeiter», so Schlatter weiter. Die Waren aber reichen lange. Die Vorräte bestimmter Produkte im Verteilzentrum reichen bis zu einem Jahr. «Über 5000 Produkte zu einem Warenwert von 200 Millionen Franken lagern dort», heisst es bei der Migros.
Die Regale müssen gefüllt werden, nicht unbedingt wegen den Hamsterkäufen, sondern weil die Menschen vermehrt zu Hause sind. Sie benötigen für die ganze Familie mehr Esswaren, die Restaurants sind geschlossen.
Nacht- und Sonntagsfahrten ab Suhr
Die Migros hat für zusätzliche Lieferungen beim Bund beantragt, dass man auch in der Nacht und am Sonntag arbeiten und fahren darf. Und das tut sie auch. Das ist bewilligt. «So können wir den Warenfluss sicherstellen», so Schlatter von der Migros. Die Lastwagen, die seien nicht nur teilweise voll wie an normalen Tagen, sondern bis unters Dach gefüllt.
Verkehrsdienst bei Coop-Areal in Schafisheim
Ähnlich ist die Situation aktuell bei Coop. Der Grossverteiler macht bis zu 30 Prozent mehr Fahrten in die Coop-Filialen. Wegen der aktuellen Situation braucht es beim Verteilzentrum von Coop in Schafisheim gar einen Verkehrsdienst. Er verhindert, dass zu viele Lastwagen auf der Strasse sind und somit die Kantonsstrasse blockieren.
«Der erhöhte Distributionsverkehr fordert eine aktive Lenkung der Verkehrsströme auf dem Coop-Areal. So verhindern wir einen Rückstau auf die Strasse», erklärt Mediensprecherin Rebecca Veiga gegenüber SRF. Coop hat in der Logistik mehr Personen im Einsatz, zum Beispiel Leute aus den geschlossenen Non-Food-Läden. So könne man die Nachfrage bewältigen, heisst es hier.
Lage entspannt sich langsam
Es gibt Licht am Ende des Tunnels: «Wir spüren langsam eine Entspannung, es gibt weniger leere Regale. Unsere Massnahmen funktionieren und wir können der Nachfrage gerecht werden, die Lage entspannt sich allmählich», freut sich Marcel Schlatter von der Migros. Vielleicht könne man die Sonderschichten künftig bald etwas herunterfahren.