Die Kampagne läuft unter dem Motto «Für eine intakte Natur». Teil davon ist ein Infomobil auf Rädern, das am Dienstag an einer Pressekonferenz im Wald – neben der Waldhütte in Haldenstein – präsentiert wurde.
Die Jagd ist unter Druck.
Ausgestopfte Tiere wie Fuchs und Birkhahn, Mal- und Verkleidungsmaterial für die Kinder, dazu Schlagsätze im Innern des Infomobils sollen deshalb vermitteln, welche «überlebenswichtigen und nutzbringenden Arbeiten die Jäger und Jägerinnen für wildlebende Tiere leisten».
Die Gesellschaft sei weniger naturverbunden als noch vor 40 Jahren, sagt Verbandspräsident Robert Brunold. Der Patentjägerverband sieht deshalb Erklärungsbedarf punkto Rolle und Funktion der Jagd in der Gesellschaft.
Artenschutz mit Jagdgewehr?
Gerade zwei jagdkritische kantonale Initiativen sind momentan vor Gericht hängig. Während die Sonderjagdinitiative die umstrittene Nachjagd in den Wintermonaten abschaffen will, setzt sich die Initiative «Für eine naturverträgliche und ethische Jagd» für strengere Jagdregeln ein. So soll unter anderem die Vogeljagd komplett verboten werden.
Ein Verbot der Vogeljagd – im Sinne des Slogans «Für eine intakte Natur» – kann sich Verbandspräsident Robert Brunold jedoch nicht vorstellen. Arten wie Schneehuhn und Birkhahn würden davon profitieren, dass sie eingeschränkt gejagt würden. Denn wer ein Interesse an ihrer Jagd habe, kümmere sich auch um den Schutz dieser Arten, argumentiert Brunold – «Wer nutzt, schützt die Bestände auch».
Jäger und Jägerinnen würden weiter mit ihrer Freiwilligenarbeit Wildbestände zählen, Biotope pflegen oder Ruhezonen für Tiere einrichten. Das komme den Tieren zugute.
Weitgehend unumstritten ist die Hirschjagd im September. Zu hohe Bestände gefährden den Schutzwald, weil die Tiere dann beginnen, kleine Bäume zu fressen.
Zwei jagdkritische Initiativen drohen
Der Bündner Patentjägerverband setzt jährlich laut eigenen Angaben neu 25'000 Franken für die Öffentlichkeitsarbeit ein, «massiv mehr als früher», so Brunold. Mit dem Infomobil sowie einem neuen Facebook-Auftritt will sich der Verband der Diskussion stellen und laut eigenen Angaben auch Aufklärungsarbeit leisten.
SRF1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr; habs