Seit einigen Jahren werden die Noten aus der Sekundarschule bei den Aufnahmeprüfungen ins Gymnasium nicht mehr angerechnet. Dies wurde beschlossen, nachdem Schüler aus den Sekundarschulen B und C zugelassen worden waren. Mit der Streichung wollte man Bevorteilungen ausschliessen.
Auch Fremdsprachen und Naturwissenschaften zählen
Diese Regelung erntete viel Kritik, weshalb der Kantonsrat letztes Jahr ein neues Modell verlangte. Nun hat der Bildungsrat ein neues Modell verabschiedet, berichtet der «Tagesanzeiger». Betroffen sind die Kurzzeitgymnasien, die Handels- und Fachmittelschulen (HMS und FMS) sowie die Informatikmittelschule (IMS) und die Berufsmittelschulen (BMS).
Mit dem neuen Modell zählen die Vornoten wieder - und neu werden auch die Zeugniseinträge beim «Arbeits- und Lernverhalten» berücksichtigt. Die Arbeitshaltung sei im Gymnasium ein wesentlicher Erfolgsfaktor, erklärt der Bildungsrat.
SP und FDP gegen SVP und Grünliberale
Sowohl FDP als auch SP halten die geplanten Verhaltensnoten für sinnvoll. SP-Kantonsrat Moritz Spillmann: «Das ist eine gute Sache. Mir ist aber noch nicht ganz klar, wie das Verhalten in Noten umgewandelt werden kann.»
Ganz anders sieht dies der Lehrer und SVP-Kantonsrat Matthias Hauser. Er kann überhaupt nicht verstehen, wieso das Verhalten zählen soll. Dies bedeute doch, dass man nur noch angepasste, brave Schüler im Gymnasium wolle.
Die Grünliberalen stossen in das gleiche Horn wie die SVP. «Wir überlegen den Regierungsrat aufzufordern, die Änderungen anders umzusetzen – ohne die Verhaltensnoten.» Das neue Modell der Aufnahmeprüfung soll fürs Schuljahr 2019/20 erstmals zur Anwendung kommen.