Zum Beispiel Bubikon: Vor den Wahlen 2018 tritt auf einen Schlag der grösste Teil des Gemeinderates zurück.
Bubikon ist längst kein Einzelfall. Auch andere Gemeinden müssen intensiv auf Personalsuche, in Wallisellen gehen vier der sieben Gemeinderätinnen und Gemeinderäte: Das Amt sei anstrengend, sagt dazu Präsident Bernhard Krismer: «Das Amt benötigt ein 30 - 70 Prozentpensum eines normalen Angestellten.» Und das ohne, dass man tatsächlich angestellt sei. «Man kann in vier Jahren auch wieder abgewählt werden.»
Da muss jemand gewillt sein, das auf sich zu nehmen.
Schwierigkeiten in Volken
Während Bubikon und Wallsellen glauben, genügend Leute zu finden, sieht es in Volken weniger gut aus. Im kleinen Dorf mit 370 Einwohnern würden jeweils Flugblätter verteilt, weiss Gemeindepräsident Martin Keller. «Die, wo draufsteht, ‹ich stehe nicht zur Verfügung› zirkulieren jeweils viel schneller als solche mit: ‹jawohl, ich mach das›». Viele Leute hätten einfach einen unheimlichen Respekt vor einem solchen Amt.
Weniger Verantwortung, mehr Geld
Das Amt müsse attraktiver werden, glaubt Jürg Eberhard, Präsident der Gemeinde Zumikon. Auch er hat schon erlebt, dass in einer Amtsperiode fünf der sieben Gemeinderäte ersetzt werden mussten. Die Verwaltung sollte Geschäfte vermehrt vorbereiten um Druck wegzunehmen. Ein Vorschlag, den auch der Verband der Zürcher Gemeindeschreiber begrüsst. Und auch die Entlöhnung müsse stimmen, sagt Eberhard weiter. Damit niemand wegen eines Amts Lohneinbussen in Kauf nehmen müsse.